Schwäbische Alb Marathon 2004 Der Schwäbische Alb Marathon ist der letzte Wertungslauf im Europacup der Ultramarathone, der am 23 Oktober 2004 stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um einen Rundkurs von Schwäbisch Gmünd über Beutental, Wäscherhof, Wäschenbeuren, Hohenstaufen, Asrücken, Hohenrechberg, Stuifen, Wendepunktstrecke um das Schwarzhorn zur Reiterleskapelle, Waldstetten, Hummelshalden, Straßdorf, zurück nach Schwäbisch Gmünd (ab Straßdorf auf leicht abfallendem Geh- u. Radweg) zum Ausgangspunkt Schwerzerallee zurück. Dieser Ultramarathon über 50 KM mit seinen 1.100 Höhenmetern und drei saftigen Anstiegen auf die „Dreikaiserberge" zählt zu einem der anstrengensten Ultramarathonstrecken Deutschlands. Die Anstiege sind bei allen 3 Kaiserbergen sehr steil. Man hat aber von oben eine tolle Aussicht auf die Schwäbische Alb, die hier beginnt und fast bis nach Ulm reicht. Die Vorbereitungen für den Schwäbisch Alb Marathon konnte ich für mich nicht als "optimal" einstufen. Lustlosigkeit, falsche und zu wenig Vorbereitung, eine Knieverletzung und letztendlich einen grippalen Infekt kurz vor dem Lauf haben mich sehr stark zurückgeworfen. Eine Trainingseinheit mußte ich sogar abbrechen, ich bezweifelte ob ein ankommen unter diesen Umständen möglich ist. Über ein Jahr hatte ich mich für die Europacupwertung der Ultramarathone vorbereitet, und das sollte jetzt alles für die Katz gewesen sein ? Mein jetziges Ziel hieß mitmachen und ankommen. Mit meinem Lauftreffkollegen Christoph wollte ich den Lauf bestreiten - jeder mit eigener Zielzeit. Zuerst holten wir unsere Startunterlagen ab, was wirklich sehr zügig und professionell von statten ging. Zum umziehen und für die Taschen waren in den Umkleideräumen der Sporthalle genügend Platz vorhanden. Der Start war in diesem Jahr erstmalig am Marktplatz. Es waren schon fast alle Läufer/innen und Walker hier, und es war schon eine familiäre Stimmung zu spüren. Kurz vor dem Start wurde noch ein "Warmup" gemacht und die Walker wurden aufgefordert den Läufern den "Vorrang" zu lassen (was auch alle gemacht haben - Danke). Dann etwas verspätet kam das Signal zum Start vom Bürgermeister, aber nicht per Startschuß sondern per Mikrofon ...fünf...vier....drei....zwei....eins....los gehts alle sind startbereit Der Start mit insgesamt 1.149 Läufer/innen über alle Wettbewerbe hatte soeben begonnen Die ersten gemütlichen Kilometer zum "einlaufen" waren gestartet Die ersten zwei Kilometer ging es durch Schwäbisch Gmünd, flach und gemütlich so richtig zum aufwärmen. Danach ging es in die freie Natur. Beim Wäscherhof (KM 5) die erste Steigung, um sich langsam daran zu gewöhnen, da dies ja ein Lauf mit fast 1.100 Meter Höhenaufstieg ist. Thomas bei KM 11 kurz nach Waschbeuren Da ich den Rennsteig problemlos bewältigt hatte, war ich mir sicher, den Schwäbisch Alb Marathon trotz schlechter Vorbereitung erfolgreich (wenn auch nicht so problemlos) zu beenden. Vor uns war der Hohenstaufen, der erste Anstieg der Kaiserberge. Ich wußte bis jetzt noch nicht was mich erwarten würde. Bei KM 14 mußte ich mein Koller ausziehen, es war einfach zu warm geworden (22 C°). schöner Anblick zum Hohenstaufen heftige Steigungen die zum gehen zwangen und zwar alle ! Wir bogen von der Straße ab in ein Waldgebiet - es folgte ein durchgehender heftiger Aufstieg ohne "Verschnaufpause" von fast 7 KM Länge, teilweise waren die Steigungen im zweistelligen Bereich. Hier konnten die Bergspezialisten zeigen was sie konnten. Der Weg wurde noch steiler und der Puls stieg jetzt deutlich über 160. Die Läuferinnen und Läufer um mich herum begannen zu gehen und auch ich schloss mich an. Kurz darauf war bei KM 17 der erste Gipfel mit 684 Meter erreicht. Wir umrundeten einen Wendepunkt und machten uns auf den Weg nach unten. Endlich ging es bergab, da konnte ich Zeit gut machen - dachte ich! Es ging derart steil auf einem steinigen Naturweg bergab - freier Fall sozusagen - dass die Anstrengung beinahe so groß war, wie beim Aufstieg . Vor allem Oberschenkel und Knie wurden sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir liefen durch den Ort Rechberg, in der Ortsmitte wurden wir nach links weg geführt, hoch hinauf bis auf die Spitze des Berges. Immer steiler wurde der Weg, so dass ich die letzten 500 Meter gehen musste. Kurz vor dem Gipfel, das 25 Kilometer-Schild. Hier konnten die 50 KM Läufer/innen entscheiden ob Sie weiterlaufen oder mit Zeitnahme aussteigen wollten. Viele nutzten dieses Angebot, da sie mit der ungewohnten Wärme nicht zurecht kamen. Hohenrechberg KM 25, gleich nach dem KM 25 "Ausstieg" Falls ich beim Abstieg vom Hohenstaufen geglaubt hatte, es ginge nicht mehr schlimmer, so wurde ich jetzt eines besseren belehrt, es ging noch steiler abwärts. Diesmal aber auf einem ganz schmalen, teilweise asphaltierten Wanderweg, der so steil war, dass ich kaum laufen konnte. Das Bremsen der Geschwindigkeit kostete derart viel Kraft in den Oberschenkeln und ging so in die Knie, dass ich mehr gehen musste, als ich laufen konnte. Kaum hatten wir Rechberg verlassen, lag schon der nächste Berg, der Stuifen, vor uns. Das war - laut Höhenprofil - vermutlich der härteste Anstieg, es sollten nur Naturwege hoch führen. Ein gekiester Weg führte in den Wald hinein, und es ging sehr steil hoch. Wieder eine Wendestrecke, ich konnte hier sogar die - noch führende - der Frauen sehen. Stuifen bei KM 30 - weiter hinten rechts begann der Aufstieg und Wendepunkt Bald ging es auf weichen, glitschigen Wurzelpfaden durch den Wald hoch, mal weniger steil, meist mehr. Meine Schuhe gaben nicht genügend Halt und ich rutschte mehr, als ich ging. Extrem steil schlängelt sich jetzt der Weg nach oben, es ist sehr anstrengend. Wie ein Betrunkener mit wild gestikulierenden Armbewegungen torkele ich vorwärts, bin froh, wenn Wurzeln etwas Halt geben und Bäume kommen, an denen ich mich festhalten kann. Der Weg war durch die Läufer, die bereits vor mir hoch gerannt waren aufgeweicht. So, laut Höhenprofil habe ich jetzt die drei Berge überwunden und jetzt müßte es eigentlich einfacher weiter gehen. Verpflegungsstelle in Waldstetten bei KM 40 Der Weg führte jetzt nach Waldstetten durch den Ort hindurch. Entgegen meinen Hoffnungen ging es schon wieder beständig leicht berauf. Nach 42 KM kam jetzt die letzte Steigung, die an einem Bauernhof und einer Weidelandschaft vorbeiführte. Fast 2 Kilometer lang war der letzte Aufstieg, den fast alle Läufer gingen. Darauf war ich vorbereitet, das hatten mir einige am Start erzählt, die den Lauf schon mal gemacht hatten. Ab jetzt ging es von KM 45 bis zum Ziel auf einem Fahrrad- und Wanderweg nur noch ganz leicht bergab. Ab KM 48 konnte ich die Durchsagen schon hören, ich freute mich auf meinen Zieleinlauf, alles ist in bester Ordnung, die letzten Meter zum Ziel.... geschafft Zieleinlauf nach fast 50 Kilometer Christoph beim Zieleinlauf - geschafft Im Ziel die nächste Überraschung - Nicki und Miriam die wir im Urlaub kennen gelernt haben sind von Stuttgart hierher gekommen um mir die Daumen zu drücken Nicki und Miriam, zwei Fans die leider ein wenig zu spät kamen Fazit: Obwohl dies der kürzeste Lauf der Europacupwertung war, für mich war dieser Lauf der anstrengenste. Die enormen Anstiege im zweistelligen Bereich, die "Trail Bereiche" mit Wurzeln und rutschigen Waldwegen und die genauso abfallenden Abstiege verlangen einem alle Konzentration und Durchhaltevermögen ab. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei der Organisation und den Helfern an den Verpflegungsständen die den Lauf zu dem gemacht haben was er ist. Sehr toll fand ich das die Duschen warmes Wasser hatten. Die Siegerehrung fand in der kleinen Schwerzerhalle statt, so das ein richtiger familiärer Eindruck entstand. Nächstes Jahr möchte ich Krebskranke Kinder durch einen Spendenlauf unterstützen (siehe Spendenlauf). Höhenprofil Schw. Alb 2004: Statistik
Danke das Sie die Seite www.laufpirat.de besucht haben
Schwäbische Alb Marathon 2004 Der Schwäbische Alb Marathon ist der letzte Wertungslauf im Europacup der Ultramarathone, der am 23 Oktober 2004 stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um einen Rundkurs von Schwäbisch Gmünd über Beutental, Wäscherhof, Wäschenbeuren, Hohenstaufen, Asrücken, Hohenrechberg, Stuifen, Wendepunktstrecke um das Schwarzhorn zur Reiterleskapelle, Waldstetten, Hummelshalden, Straßdorf, zurück nach Schwäbisch Gmünd (ab Straßdorf auf leicht abfallendem Geh- u. Radweg) zum Ausgangspunkt Schwerzerallee zurück. Dieser Ultramarathon über 50 KM mit seinen 1.100 Höhenmetern und drei saftigen Anstiegen auf die „Dreikaiserberge" zählt zu einem der anstrengensten Ultramarathonstrecken Deutschlands. Die Anstiege sind bei allen 3 Kaiserbergen sehr steil. Man hat aber von oben eine tolle Aussicht auf die Schwäbische Alb, die hier beginnt und fast bis nach Ulm reicht. Die Vorbereitungen für den Schwäbisch Alb Marathon konnte ich für mich nicht als "optimal" einstufen. Lustlosigkeit, falsche und zu wenig Vorbereitung, eine Knieverletzung und letztendlich einen grippalen Infekt kurz vor dem Lauf haben mich sehr stark zurückgeworfen. Eine Trainingseinheit mußte ich sogar abbrechen, ich bezweifelte ob ein ankommen unter diesen Umständen möglich ist. Über ein Jahr hatte ich mich für die Europacupwertung der Ultramarathone vorbereitet, und das sollte jetzt alles für die Katz gewesen sein ? Mein jetziges Ziel hieß mitmachen und ankommen. Mit meinem Lauftreffkollegen Christoph wollte ich den Lauf bestreiten - jeder mit eigener Zielzeit. Zuerst holten wir unsere Startunterlagen ab, was wirklich sehr zügig und professionell von statten ging. Zum umziehen und für die Taschen waren in den Umkleideräumen der Sporthalle genügend Platz vorhanden. Der Start war in diesem Jahr erstmalig am Marktplatz. Es waren schon fast alle Läufer/innen und Walker hier, und es war schon eine familiäre Stimmung zu spüren. Kurz vor dem Start wurde noch ein "Warmup" gemacht und die Walker wurden aufgefordert den Läufern den "Vorrang" zu lassen (was auch alle gemacht haben - Danke). Dann etwas verspätet kam das Signal zum Start vom Bürgermeister, aber nicht per Startschuß sondern per Mikrofon ...fünf...vier....drei....zwei....eins....los gehts alle sind startbereit Der Start mit insgesamt 1.149 Läufer/innen über alle Wettbewerbe hatte soeben begonnen Die ersten gemütlichen Kilometer zum "einlaufen" waren gestartet Die ersten zwei Kilometer ging es durch Schwäbisch Gmünd, flach und gemütlich so richtig zum aufwärmen. Danach ging es in die freie Natur. Beim Wäscherhof (KM 5) die erste Steigung, um sich langsam daran zu gewöhnen, da dies ja ein Lauf mit fast 1.100 Meter Höhenaufstieg ist. Thomas bei KM 11 kurz nach Waschbeuren Da ich den Rennsteig problemlos bewältigt hatte, war ich mir sicher, den Schwäbisch Alb Marathon trotz schlechter Vorbereitung erfolgreich (wenn auch nicht so problemlos) zu beenden. Vor uns war der Hohenstaufen, der erste Anstieg der Kaiserberge. Ich wußte bis jetzt noch nicht was mich erwarten würde. Bei KM 14 mußte ich mein Koller ausziehen, es war einfach zu warm geworden (22 C°). schöner Anblick zum Hohenstaufen heftige Steigungen die zum gehen zwangen und zwar alle ! Wir bogen von der Straße ab in ein Waldgebiet - es folgte ein durchgehender heftiger Aufstieg ohne "Verschnaufpause" von fast 7 KM Länge, teilweise waren die Steigungen im zweistelligen Bereich. Hier konnten die Bergspezialisten zeigen was sie konnten. Der Weg wurde noch steiler und der Puls stieg jetzt deutlich über 160. Die Läuferinnen und Läufer um mich herum begannen zu gehen und auch ich schloss mich an. Kurz darauf war bei KM 17 der erste Gipfel mit 684 Meter erreicht. Wir umrundeten einen Wendepunkt und machten uns auf den Weg nach unten. Endlich ging es bergab, da konnte ich Zeit gut machen - dachte ich! Es ging derart steil auf einem steinigen Naturweg bergab - freier Fall sozusagen - dass die Anstrengung beinahe so groß war, wie beim Aufstieg . Vor allem Oberschenkel und Knie wurden sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir liefen durch den Ort Rechberg, in der Ortsmitte wurden wir nach links weg geführt, hoch hinauf bis auf die Spitze des Berges. Immer steiler wurde der Weg, so dass ich die letzten 500 Meter gehen musste. Kurz vor dem Gipfel, das 25 Kilometer-Schild. Hier konnten die 50 KM Läufer/innen entscheiden ob Sie weiterlaufen oder mit Zeitnahme aussteigen wollten. Viele nutzten dieses Angebot, da sie mit der ungewohnten Wärme nicht zurecht kamen. Hohenrechberg KM 25, gleich nach dem KM 25 "Ausstieg" Falls ich beim Abstieg vom Hohenstaufen geglaubt hatte, es ginge nicht mehr schlimmer, so wurde ich jetzt eines besseren belehrt, es ging noch steiler abwärts. Diesmal aber auf einem ganz schmalen, teilweise asphaltierten Wanderweg, der so steil war, dass ich kaum laufen konnte. Das Bremsen der Geschwindigkeit kostete derart viel Kraft in den Oberschenkeln und ging so in die Knie, dass ich mehr gehen musste, als ich laufen konnte. Kaum hatten wir Rechberg verlassen, lag schon der nächste Berg, der Stuifen, vor uns. Das war - laut Höhenprofil - vermutlich der härteste Anstieg, es sollten nur Naturwege hoch führen. Ein gekiester Weg führte in den Wald hinein, und es ging sehr steil hoch. Wieder eine Wendestrecke, ich konnte hier sogar die - noch führende - der Frauen sehen. Stuifen bei KM 30 - weiter hinten rechts begann der Aufstieg und Wendepunkt Bald ging es auf weichen, glitschigen Wurzelpfaden durch den Wald hoch, mal weniger steil, meist mehr. Meine Schuhe gaben nicht genügend Halt und ich rutschte mehr, als ich ging. Extrem steil schlängelt sich jetzt der Weg nach oben, es ist sehr anstrengend. Wie ein Betrunkener mit wild gestikulierenden Armbewegungen torkele ich vorwärts, bin froh, wenn Wurzeln etwas Halt geben und Bäume kommen, an denen ich mich festhalten kann. Der Weg war durch die Läufer, die bereits vor mir hoch gerannt waren aufgeweicht. So, laut Höhenprofil habe ich jetzt die drei Berge überwunden und jetzt müßte es eigentlich einfacher weiter gehen. Verpflegungsstelle in Waldstetten bei KM 40 Der Weg führte jetzt nach Waldstetten durch den Ort hindurch. Entgegen meinen Hoffnungen ging es schon wieder beständig leicht berauf. Nach 42 KM kam jetzt die letzte Steigung, die an einem Bauernhof und einer Weidelandschaft vorbeiführte. Fast 2 Kilometer lang war der letzte Aufstieg, den fast alle Läufer gingen. Darauf war ich vorbereitet, das hatten mir einige am Start erzählt, die den Lauf schon mal gemacht hatten. Ab jetzt ging es von KM 45 bis zum Ziel auf einem Fahrrad- und Wanderweg nur noch ganz leicht bergab. Ab KM 48 konnte ich die Durchsagen schon hören, ich freute mich auf meinen Zieleinlauf, alles ist in bester Ordnung, die letzten Meter zum Ziel.... geschafft Zieleinlauf nach fast 50 Kilometer Christoph beim Zieleinlauf - geschafft Im Ziel die nächste Überraschung - Nicki und Miriam die wir im Urlaub kennen gelernt haben sind von Stuttgart hierher gekommen um mir die Daumen zu drücken Nicki und Miriam, zwei Fans die leider ein wenig zu spät kamen Fazit: Obwohl dies der kürzeste Lauf der Europacupwertung war, für mich war dieser Lauf der anstrengenste. Die enormen Anstiege im zweistelligen Bereich, die "Trail Bereiche" mit Wurzeln und rutschigen Waldwegen und die genauso abfallenden Abstiege verlangen einem alle Konzentration und Durchhaltevermögen ab. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei der Organisation und den Helfern an den Verpflegungsständen die den Lauf zu dem gemacht haben was er ist. Sehr toll fand ich das die Duschen warmes Wasser hatten. Die Siegerehrung fand in der kleinen Schwerzerhalle statt, so das ein richtiger familiärer Eindruck entstand. Nächstes Jahr möchte ich Krebskranke Kinder durch einen Spendenlauf unterstützen (siehe Spendenlauf). Höhenprofil Schw. Alb 2004: Statistik
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Schwäbische Alb Marathon 2004 Der Schwäbische Alb Marathon ist der letzte Wertungslauf im Europacup der Ultramarathone, der am 23 Oktober 2004 stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um einen Rundkurs von Schwäbisch Gmünd über Beutental, Wäscherhof, Wäschenbeuren, Hohenstaufen, Asrücken, Hohenrechberg, Stuifen, Wendepunktstrecke um das Schwarzhorn zur Reiterleskapelle, Waldstetten, Hummelshalden, Straßdorf, zurück nach Schwäbisch Gmünd (ab Straßdorf auf leicht abfallendem Geh- u. Radweg) zum Ausgangspunkt Schwerzerallee zurück. Dieser Ultramarathon über 50 KM mit seinen 1.100 Höhenmetern und drei saftigen Anstiegen auf die „Dreikaiserberge" zählt zu einem der anstrengensten Ultramarathonstrecken Deutschlands. Die Anstiege sind bei allen 3 Kaiserbergen sehr steil. Man hat aber von oben eine tolle Aussicht auf die Schwäbische Alb, die hier beginnt und fast bis nach Ulm reicht. Die Vorbereitungen für den Schwäbisch Alb Marathon konnte ich für mich nicht als "optimal" einstufen. Lustlosigkeit, falsche und zu wenig Vorbereitung, eine Knieverletzung und letztendlich einen grippalen Infekt kurz vor dem Lauf haben mich sehr stark zurückgeworfen. Eine Trainingseinheit mußte ich sogar abbrechen, ich bezweifelte ob ein ankommen unter diesen Umständen möglich ist. Über ein Jahr hatte ich mich für die Europacupwertung der Ultramarathone vorbereitet, und das sollte jetzt alles für die Katz gewesen sein ? Mein jetziges Ziel hieß mitmachen und ankommen. Mit meinem Lauftreffkollegen Christoph wollte ich den Lauf bestreiten - jeder mit eigener Zielzeit. Zuerst holten wir unsere Startunterlagen ab, was wirklich sehr zügig und professionell von statten ging. Zum umziehen und für die Taschen waren in den Umkleideräumen der Sporthalle genügend Platz vorhanden. Der Start war in diesem Jahr erstmalig am Marktplatz. Es waren schon fast alle Läufer/innen und Walker hier, und es war schon eine familiäre Stimmung zu spüren. Kurz vor dem Start wurde noch ein "Warmup" gemacht und die Walker wurden aufgefordert den Läufern den "Vorrang" zu lassen (was auch alle gemacht haben - Danke). Dann etwas verspätet kam das Signal zum Start vom Bürgermeister, aber nicht per Startschuß sondern per Mikrofon ...fünf...vier....drei....zwei....eins....los gehts alle sind startbereit Der Start mit insgesamt 1.149 Läufer/innen über alle Wettbewerbe hatte soeben begonnen Die ersten gemütlichen Kilometer zum "einlaufen" waren gestartet Die ersten zwei Kilometer ging es durch Schwäbisch Gmünd, flach und gemütlich so richtig zum aufwärmen. Danach ging es in die freie Natur. Beim Wäscherhof (KM 5) die erste Steigung, um sich langsam daran zu gewöhnen, da dies ja ein Lauf mit fast 1.100 Meter Höhenaufstieg ist. Thomas bei KM 11 kurz nach Waschbeuren Da ich den Rennsteig problemlos bewältigt hatte, war ich mir sicher, den Schwäbisch Alb Marathon trotz schlechter Vorbereitung erfolgreich (wenn auch nicht so problemlos) zu beenden. Vor uns war der Hohenstaufen, der erste Anstieg der Kaiserberge. Ich wußte bis jetzt noch nicht was mich erwarten würde. Bei KM 14 mußte ich mein Koller ausziehen, es war einfach zu warm geworden (22 C°). schöner Anblick zum Hohenstaufen heftige Steigungen die zum gehen zwangen und zwar alle ! Wir bogen von der Straße ab in ein Waldgebiet - es folgte ein durchgehender heftiger Aufstieg ohne "Verschnaufpause" von fast 7 KM Länge, teilweise waren die Steigungen im zweistelligen Bereich. Hier konnten die Bergspezialisten zeigen was sie konnten. Der Weg wurde noch steiler und der Puls stieg jetzt deutlich über 160. Die Läuferinnen und Läufer um mich herum begannen zu gehen und auch ich schloss mich an. Kurz darauf war bei KM 17 der erste Gipfel mit 684 Meter erreicht. Wir umrundeten einen Wendepunkt und machten uns auf den Weg nach unten. Endlich ging es bergab, da konnte ich Zeit gut machen - dachte ich! Es ging derart steil auf einem steinigen Naturweg bergab - freier Fall sozusagen - dass die Anstrengung beinahe so groß war, wie beim Aufstieg . Vor allem Oberschenkel und Knie wurden sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir liefen durch den Ort Rechberg, in der Ortsmitte wurden wir nach links weg geführt, hoch hinauf bis auf die Spitze des Berges. Immer steiler wurde der Weg, so dass ich die letzten 500 Meter gehen musste. Kurz vor dem Gipfel, das 25 Kilometer-Schild. Hier konnten die 50 KM Läufer/innen entscheiden ob Sie weiterlaufen oder mit Zeitnahme aussteigen wollten. Viele nutzten dieses Angebot, da sie mit der ungewohnten Wärme nicht zurecht kamen. Hohenrechberg KM 25, gleich nach dem KM 25 "Ausstieg" Falls ich beim Abstieg vom Hohenstaufen geglaubt hatte, es ginge nicht mehr schlimmer, so wurde ich jetzt eines besseren belehrt, es ging noch steiler abwärts. Diesmal aber auf einem ganz schmalen, teilweise asphaltierten Wanderweg, der so steil war, dass ich kaum laufen konnte. Das Bremsen der Geschwindigkeit kostete derart viel Kraft in den Oberschenkeln und ging so in die Knie, dass ich mehr gehen musste, als ich laufen konnte. Kaum hatten wir Rechberg verlassen, lag schon der nächste Berg, der Stuifen, vor uns. Das war - laut Höhenprofil - vermutlich der härteste Anstieg, es sollten nur Naturwege hoch führen. Ein gekiester Weg führte in den Wald hinein, und es ging sehr steil hoch. Wieder eine Wendestrecke, ich konnte hier sogar die - noch führende - der Frauen sehen. Stuifen bei KM 30 - weiter hinten rechts begann der Aufstieg und Wendepunkt Bald ging es auf weichen, glitschigen Wurzelpfaden durch den Wald hoch, mal weniger steil, meist mehr. Meine Schuhe gaben nicht genügend Halt und ich rutschte mehr, als ich ging. Extrem steil schlängelt sich jetzt der Weg nach oben, es ist sehr anstrengend. Wie ein Betrunkener mit wild gestikulierenden Armbewegungen torkele ich vorwärts, bin froh, wenn Wurzeln etwas Halt geben und Bäume kommen, an denen ich mich festhalten kann. Der Weg war durch die Läufer, die bereits vor mir hoch gerannt waren aufgeweicht. So, laut Höhenprofil habe ich jetzt die drei Berge überwunden und jetzt müßte es eigentlich einfacher weiter gehen. Verpflegungsstelle in Waldstetten bei KM 40 Der Weg führte jetzt nach Waldstetten durch den Ort hindurch. Entgegen meinen Hoffnungen ging es schon wieder beständig leicht berauf. Nach 42 KM kam jetzt die letzte Steigung, die an einem Bauernhof und einer Weidelandschaft vorbeiführte. Fast 2 Kilometer lang war der letzte Aufstieg, den fast alle Läufer gingen. Darauf war ich vorbereitet, das hatten mir einige am Start erzählt, die den Lauf schon mal gemacht hatten. Ab jetzt ging es von KM 45 bis zum Ziel auf einem Fahrrad- und Wanderweg nur noch ganz leicht bergab. Ab KM 48 konnte ich die Durchsagen schon hören, ich freute mich auf meinen Zieleinlauf, alles ist in bester Ordnung, die letzten Meter zum Ziel.... geschafft Zieleinlauf nach fast 50 Kilometer Im Ziel die nächste Überraschung - Nicki und Miriam die wir im Urlaub kennen gelernt haben sind von Stuttgart hierher gekommen um mir die Daumen zu drücken Nicki und Miriam, zwei Fans die leider ein wenig zu spät kamen Fazit: Obwohl dies der kürzeste Lauf der Europacupwertung war, für mich war dieser Lauf der anstrengenste. Die enormen Anstiege im zweistelligen Bereich, die "Trail Bereiche" mit Wurzeln und rutschigen Waldwegen und die genauso abfallenden Abstiege verlangen einem alle Konzentration und Durchhaltevermögen ab. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei der Organisation und den Helfern an den Verpflegungsständen die den Lauf zu dem gemacht haben was er ist. Sehr toll fand ich das die Duschen warmes Wasser hatten. Die Siegerehrung fand in der kleinen Schwerzerhalle statt, so das ein richtiger familiärer Eindruck entstand. Nächstes Jahr möchte ich Krebskranke Kinder durch einen Spendenlauf unterstützen (siehe Spendenlauf). Höhenprofil Schw. Alb 2004: Statistik
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