Die wichtigsten Regeln für Einsteiger
Wer nach Jahren der Untätigkeit wieder anfängt zu laufen,
muß erst das optimale Tempo finden.
Eine ärztliche Untersuchung sollte zur Vorbereitung gehören
1. Vom Arzt durchchecken lassen
Wenn Sie älter als 35 sind und länger keinen Sport getrieben haben,
sollten Sie einen Gesundheits-Check-up beim Arzt machen, bevor Sie
starten. Er prüft, ob Einwände gegen sportliche Betätigung bestehen.
Bei Gelenkveränderungen, die zu Fehlbelastungen beim Laufen führen,
kann orthopädisches Schuhwerk notwendig sein. Mit einem Belastungs-
EKG kann der Arzt feststellen, wie das Herz auf körperliche Anstrengung
reagiert.
2. Langsam anfangen
Beginnen Sie mit einem Aufbauprogramm, und steigern Sie die
Belastung allmählich. Sportlicher Ehrgeiz kann gefährlich werden.
Weiter unten folgt ein Plan, mit dem Einsteiger nach zwölf Wochen
dreißig Minuten am Stück laufen können. Kleben Sie nicht zu sehr an
diesem Schema, Es macht nichts, wenn Sie länger brauchen, bis Sie die
halbe Stunde durchlaufen können.
3. Nicht mit vollem Bauch loslegen
Laufen Sie nicht gleich nach dem Essen los, sondern warten Sie zwei bis
drei Stunden. Der Organismus schickt nach dem Essen einen Großteil
des Blutes für die Verdauung in Magen und Darm, das dann zur
Versorgung der Muskeln fehlt.
4. Vorher aufwärmen
Zum Aufwärmen sollten Sie fünf bis zehn Minuten lang gehen, traben
und gymnastische Übungen machen. Die Übungen sind wichtig, weil sie
die Muskeln. Sehnen, Bänder und Gelenke lockern und auf die
Belastung vorbereiten (siehe auch Dehnübungen).
5. Nie außer Atem kommen
Sie sollten sich beim Laufen jederzeit noch problemlos unterhalten
können. Die Belastungsintensität beim Gesunden wird über die
Pulsfrequenz gemessen, dabei gilt die Faustregel: Puls gleich 180 minus
Lebensalter. Gut Trainierte können bis zu zehn Schläge pro Minute
höhergehen. Versuchen Sie stets, diesen Pulswert zu erreichen. Und so
kontrollieren Sie Ihre Pulsfrequenz: Bleiben Sie kurz stehen, und fühlen
Sie Ihren Puls an der Daumenseite des Handgelenks oder vorsichtig am
Hals, Zählen Sie die Pulsschläge 15 Sekunden lang mit, und
multiplizieren Sie diese Zahl mit vier. Leichter geht das mit einer
Pulsmeßuhr, auf der Sie jederzeit den Puls ablesen können. Ist er zu
hoch, verringern Sie das Lauftempo, ist er niedriger als erlaubt, können
Sie steigern.
6. Kraft sparen, Gelenke schonen
Am besten setzen Sie mit der Ferse auf und rollen dann den ganzen Fuß
ab. Heben Sie dabei die Füße nur wenig vom Boden ab, und machen Sie
kleine Schritte. So sparen Sie Kraft und schonen die Gelenke. Die
Körperhaltung ist aufrecht und leicht nach vorne gebeugt, die
angewinkelten Arme schwingen locker im Laufrhythmus mit, die Hände
sind zu einer lockeren Faust geschlossen.
7. Durch Nase und Mund atmen
Bewährt hat sich die kombinierte Mund- und Nasenatmung: Etwa vier
bis fünf Schritte lang durch die Nase einatmen und ebensolang durch
den Mund ausatmen,
8. In der Natur taufen
Die Laufstrecke sollte möglichst nicht geteert oder gepflastert sein. Am
besten eignen sich weiche Wege in Parks und Wäldern.
9. Zum Abschluß locker austraben
In den letzten Minuten sollten Sie Ihr Jogging durch Austraben, Gehen
und gezieltes Dehnen der Muskulatur ausklingen lassen, damit sich Ihre
Herz-Kreislauf-Funktionen wieder normalisieren.
10. Regelmäßig trainieren
Nur wenn Sie regelmäßig laufen, stellen sich die positiven Wirkungen für
Körper, Geist und Seele ein. Steigern Sie Ihr Pensum, indem Sie länger
oder öfter laufen, aber nie, indem Sie Belastungsintensität bzw.
Pulsfrequenz erhöhen, Bewährte Trainingseinheiten sind zweimal pro
Woche zwischen vierzig und sechzig Minuten oder dreimal pro Woche
zwischen dreißig und vierzig Minuten. Auch an diese Leistung sollten Sie
sich langsam herantasten. Mehr ist unnötig und kann sogar zu
Überlastungsproblemen, vor allem in den Gelenken, führen.
So Nicht - über die zehn häufigsten Anfängerfehler beim
Laufen, und wie man sie vermeidet.
1. Den Fuß immer gut abrollen - dieses vermeintlich wichtigste Gebot für
den Läufer hält sich hartnäckig. Stark gedämpfte Schuhe verleiten zwar
dazu, doch in Wahrheit ist die Technik Gift für die Gesundheit: Wer zuerst
mit der Ferse aufsetzt, überlastet Knie und Schienbeine. Das flache
Aufsetzen der Füße ist die natürliche Bewegung, verteilt zudem das Gewicht
des Körpers optimal. Platschende Laufgeräusche sind dabei normal.
2. Anfänger machen oft riesige Schritte und laufen ihre Runden wie mit
Siebenmeilenstiefeln. Doch so belasten sie unnötig die Gelenke, zudem
wirkt der Körper wie ein Bremsklotz. Mit vielen kleinen Schritten bewegen
sich Läufer flüssiger bei höherer Pulsfrequenz und vergeuden ihre Energie
nicht. Faustformel: 170 Schritte pro Minute.
3. Viel hilft viel - auch beim Laufen definitiv das falsche Motto. Zu oft und zu
lange gilt bei Einsteigern als Hauptverletzungsrisiko. Knorpel, Sehnen und
Bänder brauchen oft Monate zum Anpassen - also dem Körper mindestens
einen Tag zum Erholen gönnen. Wem die Luft für ganze Sätze fehlt, der hat
ein zu hohes Tempo. Und auch der Trainingsumfang ist wichtig: im ersten
Monat maximal zehn Kilometer pro Woche, im zweiten 20, im dritten 30.
Patentrezepte gibt es nicht, daher genau auf die Körpersignale achten.
4. Viele Laufanfänger entspannen sich zu sehr. Doch auch der Rumpf sollte
während des Trainings angespannt sein - das schützt die Wirbelsäule.
Neben der Körperspannung müssen Läufer auch die Haltung der Arme
beachten: im Ellenbogengelenk anwinkeln und dicht am Körper halten.
5. Zwischendurch dehnen ist ein Kardinalfehler beim Laufen, denn das
Risiko von Verletzungen steigt. Wer runterschalten will, sollte eine
Gehpause machen. Dehnübungen erst nach dem Training einlegen, dabei
pro Muskel höchstens 20 Sekunden die Spannung halten. Zum Aufwärmen
ist Dehnen überflüssig - selbst Leistungssportler wärmen sich mit lockerem
Laufen auf.
6. Schuhe sind das Allerwichtigste beim Laufen, sagt sich der Beginner und
investiert gern 200 Euro in seine ersten Renner. Teure Schuhe mit viel
Dämpfung schützen jedoch nicht vor Verletzungen, und der Preis garantiert
längst nicht die Qualität. Das für alle perfekte Schuhwerk gibt es trotz aller
positiven Testurteile sowieso nicht. Daher ist eine Beratung im Fachgeschäft
entscheidend.
7. Viele Anfänger ziehen sich zu warm an. Doch nach fünf Minuten hat der
Körper bereits seine Betriebstemperatur erreicht. Wenn man aus dem Haus
kommt, darf man daher leicht frösteln. Zeigt das Thermometer zehn Grad,
reichen eine kurze Hose und ein dünnes Langarmtrikot. Wetterfeste Jacken
eignen sich nur für sehr langsame Läufer - ansonsten schwitzt man
darunter zu stark.
8. Muskelkater bekämpfen mit noch mehr Training? Die Radikalkur macht
den Schaden im Gewebe nur noch schlimmer, man riskiert einen
Muskelfaserriss. Beim Heilungsprozess helfen vielmehr Ruhe, warme
Bäder, eiweißreiche Ernährung und sanfte Sportarten wie Schwimmen. Ein
Zeichen für besonders effektives Training ist ein Muskelkater ohnehin nicht.
9. Laufen macht schlank - so motivieren sich viele. Stimmt auch, allerdings
braucht das Abnehmen Zeit. Auch wenn der Läufer fitter wird, muss die
Waage es nicht sofort anzeigen: Kräftigere Muskeln ersetzen zunächst das
Fett. Für den Langzeiteffekt steigert die größere Muskelmasse jedoch den
Grundumsatz an Energie, den der Körper bereits im Ruhezustand
verbrennt. Doch auch das regelmäßigste Training lässt nur Pfunde
schmelzen, wenn man auf seine Ernährung achtet.
10. Die meisten Anfänger verzichten auf Kraft- und Koordinationstraining.
Mehr Muskelmasse, so denken sie, macht mich nur schwerer und
langsamer. Doch gezielte Übungen sind beileibe kein Anzüchten von
Muskelbergen. Vor allem Läufer, die viel im Sitzen arbeiten, sollten
regelmäßig ihre Rumpf- und Beckenmuskeln trainieren.
Kreislauftraining
Wer körperlich und geistig fit sein will, braucht als Grundlage ein gesundes
Herz. Ausdauertraining ist die beste Vorsorge für Herz und Kreislauf.
Dabei kommt es auf zwei Faktoren an: Regelmässigkeit und richtige
Intensität. Entscheidend ist nicht, ob man sich für Jogging, Walking,
Radfahren oder Schwimmen entscheidet, sondern, dass mindestens 3-2-
mal (3 Trainings pro Woche sind optimal, sollte einmal etwas dazwischen
kommen, bleibt immer noch Zeit für 2) pro Woche während mindestens 30
Min. mit der richtigen Pulsfrequenz trainiert wird; am besten im Freien und
integriert in den Alltag, z. B man verbindet den Einkauf mit einem Training
auf dem Fahrrad, trainiert in der Mittagspause oder auf dem Heimweg.
Aller Anfang muss nicht schwer sein
Zum Anfangen ist es nie zu spät. Wichtig ist: langsam beginnen und
langsam steigern. Das heisst, länger laufen und nicht schneller. Um einen
Erfolg zu spüren, braucht es etwas Geduld. Wer 12 Wochen durchhält, wird
einen deutlich tieferen Ruhepuls haben, mehr Kraft und Beweglichkeit
wahrnehmen und sich psychisch ausgeglichener fühlen.
Wer älter als 40 Jahre ist, längere Zeit nicht mehr trainiert hat oder ein
gesundheitliches Problem hat (z.B. Herzrhythmusstörungen, Atemnot,
Druckgefühl im Brustraum), sollte vor einem Neubeginn seinen Hausarzt
konsultieren.
Richtige Intensität
Wer zu hart trainiert, verfehlt sein Ziel genauso wie derjenige, der zu leicht
trainiert. Die richtige Pulsfrequenz ist von grosser Bedeutung.
Grundsätzlich gilt die Faustregel:
Laufen: Puls 170 minus 1/2 Alter (+/-10)
Radfahren und Schwimmen: Puls 160 minus 1/2 Alter (+/-10)
Für engagierte Breitensportlerinnen und -Sportler sowie für Personen mit
Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Rauchen empfiehlt
sich ein spezieller Belastungstest (Conconi-Test), wenn möglich mit
Laktatmessung beim Arzt oder in einem Diagnosezentrum, denn das
Resultat kann evtl. stark von der Faustregel abweichen! Auch ein
Pulsmessgerät ist sehr hilfreich.
Ideale Sportarten
Empfehlenswerte Sportarten sind Laufen, vom Spazieren über Walking bis
zum Jogging, je nach Kondition. Für Übergewichtige eignen sich
gelenkschonende Sportarten wie Spazieren, Walking, Radfahren,
Schwimmen oder Aqua-Jogging.
Wichtig: vor jedem Ausdauertraining gut aufwärmen und einlaufen (Warm-
up) und nach jedem Training langsam auslaufen (Cool-down) und
Stretching. Nie einen Endspurt machen! Genügend Zeit dafür einrechnen
und lieber weniger lang trainieren, als Warm-up und Cool-down weglassen!
10 gute Gründe für ein Ausdauertraining
- verbessert ganz allgemein das körperliche und seelische Wohlbefinden
- hilft, Stress abzubauen
- verbessert die gesamte Leistungsfähigkeit
- hilft, das Herzinfarktrisiko zu vermindern
- senkt den Bluthochdruck
- regt den Stoffwechsel an
- trägt zur Verminderung von Übergewicht bei
- vermindert langfristig den Körperfettanteil
- beeinflusst den Cholesterinspiegel positiv
- kann vor altersbedingtem Muskel- und Knochenschwund schützen
Tipp
Aktivitäten für die Gesundheit fest in der Agenda einplanen, sie sind
genauso wichtig wie andere Termine.
Ein Anhaltspunkt für die richtige Pulsfrequenz: beim Training muss man mit
Trainingspartner oder -partnerin gerade noch angenehm (Sätze mit
mindestens 5 Wörtern) sprechen können.
Mit Stöcken über Stock und Stein
Nordic Walking gesünder als “Extrem-Couching"
Wer leidenschaftlicher Anhänger der bedauerlicherweise weit verbreiteten
Disziplin Extrem-Couching" ist und sich am wohlsten fühlt, wenn er sich
kaum vom Sofa bewegt, der geht lieber irgendwann am Stock als
vorbeugend mal mit zwei Stöcken. Begegnet ein solcher Lauf-Muffel im
Wald Menschen, die Nordic Walking betreiben, fragt er die mit Stöcken
fuchtelnden Sportler dann gerne spitzzüngig nach der Loipe oder ob man
ihnen den Schnee und die Skier gestohlen hat. Die meisten Anhänger des
Ganzkörper-Gehens können derartige Spaßvögel nicht von ihrem Weg
abbringen.
Wohlfühl-Landschaft Wald
Der Bewegung Nordic Walking, schon als gesündeste Sportart dieses
Millenniums bezeichnet, schließen sich immer mehr Bürger an. Vereine,
Volkshochschulen und Krankenkassen haben längst die heilsame Wirkung
des Sports erkannt, bieten Kurse und feste Termine zum gemeinsamen
Nordic Walken an. Doch Vorsicht: Nur eben mal zwei x-beliebige
Wanderstöcke nehmen und drauflos laufen, wie wenn's ein etwas zügigeres
Wandern wäre, das führt nicht zur wohltuenden Wirkung dieser Sportart.
Nur gezieltes Bewegen, das richtige Fassen der Stöcke und das Beherzigen
einiger Grundregeln geben Nordic Walking den diesem Sport
zugeschriebenen Effekt.
Alle, die schnell vorwärts kommen wollen, finden an Nordic Walking eher
wenig Geschmack. Aber wenn Laufgeübte unter fachmännischer Anleitung
zum vorschriftsmäßigen Stockeinsatz angehalten werden, kommen auch
die ins Schwitzen. Nordic Walking ist nach Überzeugung der Ärzte die beste
Sportart für ältere Menschen und Übergewichtige, da die Kniegelenke
geschont werden und die Stöcke beim Gehen eine gewisse Sicherheit
geben.
Während das Abdrücken vom Boden mit den Stöcken den gesamten
Oberkörper in Schwung bringt und somit Brust-, Schulter- und
Armmuskulatur gestärkt werden, dient der Stockeinsatz zudem der
Entlastung der Gelenke. Dank der Stöcke, so besagen Studien, werden Hüft-
, Knie- und Fußgelenke im Vergleich zum Joggen um fünf Kilogramm pro
Schritt entlastet. Das bringt dem Körper bei einer Gehstunde eine
Entlastung von insgesamt rund 13 Tonnen. Kein Wunder, dass man in Wald
und Flur kaum noch Walker ohne Stöcke sieht.
Der einfache und effektive Trendsport ist auch ein Kalorien-Killer: Da rund
600 Muskeln - das sind 90 Prozent aller Muskeln eines Menschen -
beansprucht werden, verbrennt der Körper bei einstündigem nordischen
Gehen" im Schnitt 400 Kalorien. Nordic Walking bringt Herz, Kreislauf und
Stoffwechsel in Schwung und gibt dem Körper mehr Ausdauer. Ärzte haben
festgestellt, dass der Belastungspuls um rund 15 Schläge und der
Kalorienverbrauch um bis zu 50 Prozent höher sind als beim
herkömmlichen Walking.
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