Asthma und Sport? Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Luftröhrenäste (Bronchien). Die Schleimhaut der Atemwege reagiert krankhaft auf verschiedene Reize. Die Folgen sind immer wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit. Asthma bronchiale betrifft Menschen aller Altersklassen. Mit zehn Prozent sind jedoch Kinder unter zehn Jahren - vorwiegend Jungen - besonders stark vertreten. Es ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter; bei erwachsenen Asthmatikern sind Frauen in der Überzahl. Durch eine abgestimmte Basistherapie und eine gute Anfallsbehandlung sind die Beschwerden gut unter Kontrolle zu halten. Vorbeugende Maßnahmen spielen beim Asthma eine große Rolle. Wie entsteht Asthma? Bei einem Asthma-Anfall schwillt die entzündlich gereizte Bronchialschleimhaut an. Eine oft vermehrte, zähe Schleimproduktion verengt die Atemwege weiter. Zudem zieht sich die Muskulatur der kleineren Atemwege (Bronchien und Bronchiolen) krampfartig zusammen. Diese Prozesse erschweren die Atmung, vor allem die Ausatmung, und verschlechtern die Sauerstoffversorgung der Lunge. Rund 20 Prozent aller Asthma-Anfälle werden durch äußere Reize wie Pollen, Hausstaub oder Tierhaare hervorgerufen. Auch Infektionen der Atemwege können zu Asthma führen. Ein Großteil der Patienten leidet unter so genanntem Belastungs-Asthma. Es tritt nach körperlicher Anstrengung auf und kann zusätzlich durch unspezifische Reize (zum Beispiel kalte, trockene Atemluft, Rauch, Staub, Abgase) ausgelöst werden. Verschiedene Reize können einen akuten Asthma-Anfall auslösen: Unspezifische Reize: Alle Asthmatiker werden von einer Reihe von Reizen beeinflusst (Auslöserreize). Dazu gehören beispielsweise körperliche Anstrengung, Kälte, Zigarettenrauch, Parfüms und Luftverschmutzung. Spezifische Reize sind vor allem Pollen, Staub, Tierhaare, Schimmel und einige Lebensmittel. Diese Reize werden auch Allergene genannt. Andere Faktoren sind beispielsweise eine Entzündung der Atemwege, die von Viren oder Bakterien hervorgerufen wird, oder bestimmte Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicylsäure). Folgende Beschwerden können auftreten: Anfallsweise Atemnot und Kurzatmigkeit pfeifendes, zischendes Geräusch beim Ausatmen (Giemen, engl. wheezing) Hustenanfälle, besonders während der Nacht, mit Auswurf eines zäh-glasigen Schleims Für einen schweren Asthma-Anfall sind folgende Warnsignale typisch: Bläulich gefärbte Haut und schnappende Atmung Aufgeblähter Brustkorb mit hochgezogenen Schultern Erschöpfung bis hin zur Sprechunfähigkeit Verwirrtheit und Rastlosigkeit Inhalationsmedikamente verlieren ihre übliche Wirkung Wie erfolgt die Diagnose? Wichtig für die Diagnose sind die Angaben des Patienten, der klinische Untersuchungsbefund eine Lungenfunktionsuntersuchung. Hier wird die Dynamik der Atmung mittels Spirometrie oder Bodyplethysmographie gemessen und der Gasgehalt des Blutes bestimmt. Mit Hilfe eines kleinen Gerätes (Peak-flow-Meter) wird die höchste Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft während einer forcierten Ausatmung gemessen. Dieses Gerät ist auch für die Selbstmessung zu Hause wichtig. Es hilft zu entscheiden, ob das Asthma gut eingestellt ist oder Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten. In einzelnen Fällen entnimmt der Arzt Blutproben und führt Hauttests zur Überprüfung einer möglichen Überempfindlichkeit gegenüber spezifischen Stoffen (Allergenen) durch. In unklaren Fällen kann der verdächtige Reizstoff (Allergen) im Rahmen eines inhalativen Provokationstests eingeatmet werden. Entwickeln sich typische Asthmasymptome (z.B. Atemnot) und verändern sich die Lungenfunktionsmessungen, so hat man einen Auslöser erkannt und kann diesen in Zukunft meiden. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Folgende Medikamente werden bei dieser Erkrankung angewandt: Kortisonhaltige Sprays (Medikamente zum Einatmen): Sie bremsen die Entzündung und die allergische Reaktion, die Lunge erholt sich. Die Wirkung von Kortison ist nicht sofort spürbar, vielmehr wird die Erkrankung ursächlich behandelt. Inhaliertes Kortison ist das Kontrollmedikament des Asthmatikers. Bronchienerweiternde Medikamente zum Einatmen (Beta-2-Sympathomimetika) mit sofort einsetzender Langzeitwirkung: Sie entspannen die Atemwegsmuskulatur und führen zur spürbaren Erweiterung der Atemwege (symptomatische Therapie). Sehr häufig werden langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und Kortison in einem Spray kombiniert. Leukotrienantagonisten (Tabletten): Sie bremsen Entzündung und allergische Reaktion, wodurch sich die Lunge erholen kann. Die Wirkung ist nicht sofort spürbar, aber die eigentliche Erkrankung wird ursächlich behandelt. Die Tabletten können zusätzlich zum inhalativen Kortison eingenommen werden. Theophylline (Tabletten): Das sind bronchienerweiternde Mittel mit langzeitiger Wirkung. Seit der Entwicklung der langwirksamen bronchienerweiternden Sprays spielen sie nur noch eine untergeordnete Rolle. Cromone (Spray): Sie können die allergischen Reaktionen dämpfen oder verhindern; ihre Wirkung wird jedoch angezweifelt. Derzeit werden neue Medikamente entwickelt: Künstlich hergestellte Abwehrstoffe (Antikörper) gegen körpereigene Ig E-Immunglobuline, die alle zwei bis vier Wochen unter die Haut gespritzt werden (Anti-Ig E). Ig E-Immunglobuline sind Stoffe, die der Körper zur Abwehr fremder Substanzen (z.B. Pollen) bildet. Durch diesen Mechanismus entsteht eine allergische Reaktion. Die künstlich hergestellten Antikörper sollen sich mit den körpereigenen Ig E- Immunglobulinen verbinden und die allergische Reaktion verhindern. Weitere Therapiemaßnahmen: Atemschulung: Vermeiden Sie Pressatmen oder zu schnelles Atmen (Hyperventilation). Lernen Sie das Atmen mit gespitzten Lippen (= "Lippenbremse"), den Schleim abzuhusten und den Einsatz von Klopfmassagen. Ziel dieser Schulungen ist, selbstständige Therapiemaßnahmen zu erlernen. Dadurch gewinnen Sie zusätzliche Sicherheit im Umgang mit Asthma. Lernen Sie die richtige Inhalation mit Asthma-Sprays: In den letzten Jahren erfreuen sich alternative Heilmethoden großer Beliebtheit. Eine Untersuchung des Institutes für Sozialmedizin der Universität Lübeck ergab, dass rund 30 Prozent der Patienten mit Allergien oder Asthma bereits Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht haben. Diese Methoden sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie, können sie aber in manchen Fällen unterstützen. Einige Methoden sind aber auch mit Risiken wie einer schweren allergischen Reaktion verbunden. Was können Sie selbst tun? Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Vermeiden Sie Reizstoffe, auf die Sie überempfindlich reagieren. Achten Sie auf gesunde Zähne und Nasen-Nebenhöhlen; Infektionen können das Asthma negativ beeinflussen. Nehmen Sie die vom Arzt verordneten Medikamente (Kontroll-Medikamente) zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen, auch wenn Sie sich gesund fühlen! Finden Sie heraus, unter welchen Umständen der Anfall auftritt, und versuchen Sie, diese Situationen zu vermeiden. Trinken Sie reichlich Flüssigkeit, um den Schleim dünnflüssiger zu machen. Ein Klimawechsel (Seeluft oder Hochgebirge) kann bei allergischer Komponente hilfreich sein. Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport. Falls durch die Anstrengungen Beschwerden ausgelöst werden, empfiehlt es sich, die vom Arzt verordneten Medikamente einige Minuten vor der physischen Belastung einzunehmen. Schwimmen eignet sich am besten für Asthmatiker. Durch regelmäßige Belastung gewöhnen sich die Bronchien an die vermehrte Atmung; zudem meistern Sie körperliche Belastungen ökonomischer. Entspannungsmethoden wie beispielsweise Biofeedback können helfen Falls Sie trotzdem einen schweren Asthma-Anfall haben, sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen. Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Wie können Sie Asthma vorbeugen? Möglichst langes Stillen, rauchfreie Umgebung: Aktuelle Studien ergaben, dass Kinder, die auf dem Land aufwachsen, 15-mal seltener an Asthma und Allergien leiden. Offenbar sorgt die Anwesenheit von Allergenen (z.B. von Tieren) für eine gesündere Balance des Immunsystems. Lassen Sie sich gegen Infektionen der oberen Luftwege impfen (Grippe, Pneumokokken). Eine Gewöhnungskur (Desensibilisierung/Spezifische Immuntherapie/SIT) gegen den asthmaauslösenden Reizstoff (Allergen) wird bei allergischem Asthma durchgeführt. Dabei wird das Allergen über einige Jahre hinweg in langsam steigenden Konzentrationen unter die Haut gespritzt. Bei Erfolg gewöhnt sich der Körper an den Reizstoff. Allerdings muss sich die allergische Empfindlichkeit auf eine oder wenige Substanzen beschränken - eine Desensibilisierung bei multiplen Allergien ist nicht möglich. Prognose und allgemeine Komplikationen Die Beschwerden lassen sich durch eine Therapie sowie vorbeugende Maßnahmen unter Kontrolle halten. Bei der Hälfte aller erkrankten Kinder klingt das Asthma mit dem Ende der Pubertät wieder ab. Im Erwachsenenalter heilt die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Asthma "auswächst", steigt, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Falls Sie rauchen, sollten Sie damit aufhören. Schwere Asthmaanfälle können ohne die notwendige Behandlung lebensgefährlich sein. Bei einer schweren unbehandelten Asthmaerkrankung werden Lunge und Herz dauerhaft und schwer geschädigt. Asthma und Ausdauersport – kein Widerspruch Dass Asthma und Ausdauersport kein Widerspruch sind, hat die Kanutin Birgit Fischer bei der Olympiade in Athen 2004 eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Gold im Kajak-Vierer und eine Silbermedaille im Zweier. Im Gegenteil Sport kann Asthmatiker von Beschwerden befreien. Zwar können Asthma-Erscheinungen, insbesondere Luftnot, bei körperlicher Belastung auftreten, doch erhöht gerade regelmäßiges körperliches Training die Schwelle, bei der dieses Anstrengungsasthma einsetzt. Sport und Anstrengung zu meiden ist also bei Asthma-Patienten ein grundlegend falscher Ansatz. Voraussetzung für die sportliche Betätigung sind allerdings eine effektive medikamentöse Behandlung und regelmäßige ärztliche Betreuung. Ausdruck dieser Entzündungsreaktion ist eine Überempfindlichkeit der Atemwege mit Schleimhautschwellung, Bronchialverengung und übermäßiger Schleimproduktion. Bei mangelnder Behandlung der Asthma-Erkrankung setzt in den Atemwegen ein chronischer Umbauprozess mit Vernarbung der Bronchialwände ein, der in einer dauerhaften Verengung der Bronchien mündet, beschreibt Prof. Tobias Welte, Direktor der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover, die Spätfolgen des Asthmas. Die frühe Entdeckung und rechtzeitige antientzündliche Behandlung der Erkrankung sind also sehr wichtig, um vernarbenden Umbauprozessen in den Bronchien entgegenzuwirken. Dazu bietet gerade das Exercise-induced Asthma eine gute Chance. Auch der Effekt einer Inhalationsbehandlung mit den sich ergänzenden Langzeit-Betamimetika und inhalativem Kortison sollte so früh wie möglich genutzt werden. Patientenschulung ist das A & O der Asthma-Behandlung in der Praxis Ziel einer modernen Asthma-Behandlung ist, Beschwerdefreiheit und Leistungsfähigkeit auch unter Belastung zu erreichen. Für die medikamentöse Behandlung gibt es Leitlinien, die sich am Schweregrad der Erkrankung orientieren. In der Praxis ist dazu allerdings auch eine partnerschaftliche ärztliche Betreuung und vor allem intensive Schulung erforderlich, konstatiert Dr. Timmermann: Die Patienten sollten den Schweregrad ihres Asthmas bzw. die Einschränkung ihrer Lungenfunktion selbst einschätzen lernen; sie sollten die Auslöser kennen und möglichst vermeiden.“ Bei der Schulung ist es sehr wichtig, den Asthmatiker von der Bedeutung und Unschädlichkeit einer regelmäßigen Kortison-Inhalation zu überzeugen. Dabei ist auch die Einweisung in die praktische Handhabung des Inhalationsgerätes ein wichtiger Punkt. Nur so ist eine optimale individuell ausgerichtete Therapie möglich. Ab Asthma-Schweregrad 2 ist eine ständige antientzündliche Behandlung mit einem inhalierbaren Kortison die Therapie der Wahl; bei mittelschwerem Asthma – Stufe 3 – hat sich die Kombinationsbehandlung mit der Inhalation von Kortison und – zur Erweiterung der Bronchien – einem langwirkenden ß2-Mimetikum etabliert. Unter einem modernen Asthma-Management-Programm nach diesen Kriterien ist es möglich, bei über 80 % der Patienten eine gute Asthma- Kontrolle zu erreichen. Dies gilt auch bei körperlicher Anstrengung. Körperliches Training erhöht sogar die Schwelle für das Auftreten von Belastungsasthma, sagt Dr. Timmermann. Der Arzt sollte seine Asthma-Patienten ausdrücklich zum Sport ermuntern, der Spaß am Sport kann sich günstig auf die persönliche Einstellung zur Krankheit und Therapie auswirken. Wunsch und Wirklichkeit der Asthma-Behandlung klaffen oft auseinander Obwohl Asthma heute eine gut behandelbare Erkrankung ist, entspricht die Realität leider vielfach noch nicht dem State of the Art der Asthma- Therapie: Zwar werden bei der Inhalation die Nebenwirkungen von Kortison möglichst gering gehalten; trotzdem besteht das Problem, dass viele Patienten – vor allem in den beschwerdefreien Phasen – auf die regelmäßige Inhalation von Kortison verzichten und somit die Möglichkeit für einen neuen Krankheitsschub geschaffen wird. Wie z.B. die AIRE-Studie (Asthma Insights and Reality in Europe), eine europaweite Befragung unter Asthmatikern gezeigt hat, glaubten 80 % aller Asthmatiker, gut eingestellt zu sein und hatten deshalb das Kortison abgesetzt, berichtet Prof. Welte: Befragte man sie jedoch nach ihren Beschwerden im Alltag, dann zeigte sich, dass die Mehrzahl erhebliche Krankheitszeichen aufwies.“ Dies führte zu häufigeren Arztbesuchen sowie sogar Notfallaufnahme und stationärer Behandlung. Aufgrund der unzureichenden Medikamenteneinnahme sind diese Asthmatiker auch von schwerwiegenden Langzeitschäden bedroht. Hauptgründe für das Absetzen der lebenswichtigen Medikamente waren die Angst vor Kortisonpräparaten allgemein aber auch die Unwilligkeit, viele verschiedene Medikamente einzunehmen. Durch die Kombinationstherapie von Kortison und einem atemwegserweiternden Mittel (Budesonid/Formoterol) in einem Inhalationssystem verringert sich die Zahl der Medikamente, die der Patient inhalieren muss. Dadurch verbessert sich auch die Einnahmegenauigkeit, die so genannte Compliance, der Patienten erheblich. Diesbezüglich sei die Situation ernüchternd: Eine Untersuchung an jugendlichen Schülern in Odense brachte die überraschende Erkenntnis, dass etwa ein Drittel der Asthmafälle nicht bekannt war. Die betroffenen Schüler fallen u.a. durch Übergewicht auf; und sie meiden sportliche Aktivität. Denn dass körperliche Anstrengung Belastungsasthma auslöst, erzeugt Unsicherheit. So lassen sich viele vom Schulsport befreien. Doch Belastungsasthma ist kein Grund zur körperlichen Schonung. Wenn bei sportlichen Aktivitäten Anfälle auftreten, weist das eher darauf hin, dass die Erkrankung noch nicht ausreichend behandelt ist, so Prof. König. Aber gerade bei der Asthma-Früherkennung spielt Sport eine sehr wichtige Rolle: körperliche Belastung stellt besonders bei Jüngeren oft den stärksten Reiz auf die Bronchien dar; eine Reaktion mit Hustenreiz und Atemnot, das so genannte Exercise-induced Asthma, sollte dann Anlass sein, die asthmatischen Beschwerden weiter abzuklären. Bemerkenswert ist, dass ein großer Teil der Betroffenen die Erhöhung des Atemwegswiderstandes subjektiv nicht richtig beurteilen kann; und Untersuchungen unter Ruhebedingungen lassen ein beginnendes Asthma oft nicht erkennen.“ Das Exercise-induced Asthma könnte also viel dazu beitragen, Asthma früh zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Asthma und Sport Aus Angst vor einem Asthma-Anfall treiben viele Asthmatiker keinen Sport. Denn bei körperlicher Anstrengung verkrampft sich schnell die Muskulatur ihrer Bronchien, die Schleimhaut schwillt an und produziert vermehrt Schleim. Durch die Verengung der Atemwege kommt es dann zu Atemnot. Durch Sport steigt Reizschwelle Doch Sport und Asthma schließen sich gar nicht aus: Regelmäßiger Sport verringert sogar die Wahrscheinlichkeit, einen Asthma-Anfall zu bekommen. Denn durch die konsequente Ausdauerbelastung steigt die Reizschwelle für die Atemwege, sich zu verengen. Alltagsbelastungen wie Treppensteigen können dann beschwerdefrei bewältigt werden. Außerdem trainiert Sport die Atemmuskulatur und steigert die körperliche Leistungsfähigkeit. Welche Sportart? Wer belastbar ist und sein Asthma im Griff hat, kann Ausdauersport treiben wie Schwimmen, Joggen, Walken, Kanu oder Rad fahren, aber auch Segeln. Ungünstig sind hingegen Sportarten wie Tennis, Squash oder Fußball, weil sie mit kurzen, intensiven Sprints verbunden sind. Und die führen zu Hyperventilation. Zu beachten Voraussetzung: Beherrschung von Atem- und Entspannungstechniken für den Notfall Kein Sport bei Infekt Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Kein "Kaltstart", sondern Aufwärmphase mit Intervalltraining Nach Belastung: Dehnungsübungen Lungensport Für ältere und untrainierte Asthmatiker bietet sich die Teilnahme an einer Lungensportgruppe an. Hier werden auch wichtige Atem- und Entspannungstechniken vermittelt. Ablauf von Lungensport Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Peakflow-Messung 15 Min. Aufwärmen mit Intervalltraining 20 Minuten Gymnastik und Atemtechnik 20 Minuten Ausdauer 15 Entspannung / Dehnlage Spitzensportler beweisen es: Rekordschwimmerin Sandra Völker, die dreifache Olympiasiegerin im Eisschnelllauf Claudia Pechstein und der Tour-de-France-Bezwinger Jan Ullrich sind Asthmatiker. Das Geheimnis der Topsportler liegt in den Trainingsmethoden und in der richtigen Sportart“, verrät Asthma-Experte Josef Lecheler, Das heißt: lange Aufwärmphasen und Ausdauersport. Dazu gehören Radfahren, Schwimmen und Eisschnelllauf, aber auch Joggen oder Inline-Skaten. Diese Sportarten lindern die Asthma-Beschwerden deutlich. Auf Fußball oder Basketball, die vor allem auf kurze, dafür umso heftigere Belastungen setzen, sollten Asthmatiker lieber verzichten. Leider grassiere unter den Kindern die Faulheit. Sport muss sich auch gegen seine Konkurrenten Gameboy und Computer durchsetzen“, bedauert Lecheler. Deshalb lautet sein Motto: Spaß am Sport ist für asthmatische Kinder deshalb das wichtigste. Kleine Beckhams, die nur zu Fußball zu bewegen seien, sollten dann eben kicken – wenn sie sich ausreichend und in den Anfangsphasen unter ärztlicher Betreuung aufwärmen. Ein ausgewogenes Aufwärmtraining kann im Idealfall sogar Medikamente ersetzen, sagt der Berchtesgadener Arzt und verweist auf eine Studie seines Kollegen Bernhard Pfannebecker. Der Kinderarzt und Allergologe verglich die Lungenfunktion von 17 mittelschwer bis schwer asthmakranken Kindern und Jugendlichen einmal nach vorbeugender medikamentöser Behandlung, das andere Mal nach verschiedenen Aufwärmsportarten. Das Bewegungstraining, das zwischen den Belastungsphasen immer wieder Ruhepausen vorsah, erzielte in dem Versuch denselben Effekt wie die Arzneimittel-Prophylaxe. Therapie-Plan: Der Therapie-Plan für das Selbst-Management beruht wesentlich auf den gemessenen Peak-Flow-Werten. Der wichtigste Wert ist dabei der persönliche Peak-Flow-Bestwert, also der höchste Wert, der bei langfristiger Messung und Protokollierung der täglichen Werte erreicht wird. Ausgehend von der Basismedikation für die Dauertherapie wird vom Arzt in Zusammenarbeit mit dem Patienten ein Plan aufgestellt, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn sich die Atemwegssituation verschlechtert, d.h. der Peak-Flow bestimmte Schwellenwerte unterschreitet. Dabei werden drei Zonen unterschieden: Grüne Zone: Alles in Ordnung - Der aktuelle Peak-Flow-Wert beträgt 80 bis 100 Prozent des persönlichen Bestwertes. Gelbe Zone: Achtung! Maßnahmen erforderlich. Der aktuelle Peak-Flow-Wert fällt auf 50 bis 80 Prozent des persönlichen Bestwertes und die Asthmasymptome werden häufiger. Als Maßnahme werden ß2-Sympathomimetika inhaliert und entsprechend dem aufgestellten Therapieplan weitere Medikamente (z.B. Kortikosteroide, Theophyllin) eingenommen. Wenn sich die Symptome wiederholen, sollte der Arzt aufgesucht werden. Meist ist dann die Basistherapie neu einzustellen. Rote Zone: Notfallprogramm - der aktuelle Peak-Flow-Wert fällt unter 50 Prozent des persönlichen Bestwertes und es besteht Atemnot in Ruhe oder bereits bei leichter körperlicher Betätigung. Jetzt müssen sofort ß2-Sympathomimetika inhaliert und bei ausbleibender Besserung entsprechend dem aufgestellten Notfallplan Kortison-Tabletten eingenommen werden. Wenn dann nach 30 Minuten immer noch Atemnot herrscht oder der Peak-Flow-Wert sich nicht entscheidend gebessert hat, muß sofort ein Arzt aufgesucht werden. Peak-Flow-Messung: Um korrekte und vergleichbare Werte zu erhalten, ist zu beachten: Möglichst immer in der gleichen Körperhaltung messen. Die Anzeigemarke der Meßskala auf den Nullwert zurückschieben. Das Peak-Flow-Meßgerät waagerecht vor den Mund halten; dabei die Meßskala nicht mit den Fingern abdecken, um nicht den Zeigerausschlag zu behindern. So tief wie möglich einatmen und die Luft kurz anhalten. Den Mund öffnen und das Mundstück mit den Lippen fest umschließen. Kurz und mit aller Kraft ausatmen. Durch den Atemstoß wird die Anzeigemarke der Meßskala verschoben. Der angezeigte Meßwert entspricht der maximalen Atemstromstärke (Peak-Flow-Wert). Die Peak-Flow-Messung noch zweimal wiederholen. Den höchsten Peak-Flow-Wert der drei Messungen im Asthma-Tagebuch notieren. Wichtig: Bei den Messungen ist darauf zu achten, daß die Ausatmung nur kurz erfolgt und nicht zu lang ausgeatmet wird, da ansonsten Asthmaattacken ausgelöst werden könnten. Was sollte der Läufer beachten? Als Laufeinsteiger musst du das Trainingspensum noch langsamer steigern als Otto Normalläufer. Speziell das Lauftempo ist sehr langsam zu steigern, das Laufpensum selbst kannst du dagegen fast wie der Normalläufer steigern. Als Asthmatiker solltest du gerade in der problematischen Zeit dich sehr lange warm laufen, da dein Körper viel länger als der gesunde Körper braucht sich an die verstärkte Anstrengung anzupassen. Andernfalls kann Anstrengungsasthma die Folge sein. Nimm Dein Notmittel beim Laufen mit und nehme in der Problemzeit vorher präventiv ein Antiallergikum. Meide Spurts und Intervalltraining weitgehend. Mach das nach Möglichkeit nur in der unproblematischen Zeit, nach sehr langem Warmlaufen oder wenn Du präventiv ein Antiallergikum vorher genommen hast. Lange langsame Läufe sind dagegen optimal. Laufe im Regen. Da ist dann die Luft weitgehend pollenfrei. Hole Dir aber keine Erkältung, dass kann die Probleme mit deiner Allergie noch verschlimmern. Feucht warmes Sommerwetter fördert Pilzsporen. Wenn Du gegen die allergisch bist, beachte das. Lauf im Nadelwald. Dort schwirren weniger Pollen als an Wiesen- , Wald- und Ackerrändern herum Meide windiges Wetter zum Laufen in der problematischen Pollenzeit. Verzichte dann lieber mal auf eine Trainingseinheit, da hier besonders viele Pollen herumfliegen.
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Asthma und Sport? Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Luftröhrenäste (Bronchien). Die Schleimhaut der Atemwege reagiert krankhaft auf verschiedene Reize. Die Folgen sind immer wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit. Asthma bronchiale betrifft Menschen aller Altersklassen. Mit zehn Prozent sind jedoch Kinder unter zehn Jahren - vorwiegend Jungen - besonders stark vertreten. Es ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter; bei erwachsenen Asthmatikern sind Frauen in der Überzahl. Durch eine abgestimmte Basistherapie und eine gute Anfallsbehandlung sind die Beschwerden gut unter Kontrolle zu halten. Vorbeugende Maßnahmen spielen beim Asthma eine große Rolle. Wie entsteht Asthma? Bei einem Asthma-Anfall schwillt die entzündlich gereizte Bronchialschleimhaut an. Eine oft vermehrte, zähe Schleimproduktion verengt die Atemwege weiter. Zudem zieht sich die Muskulatur der kleineren Atemwege (Bronchien und Bronchiolen) krampfartig zusammen. Diese Prozesse erschweren die Atmung, vor allem die Ausatmung, und verschlechtern die Sauerstoffversorgung der Lunge. Rund 20 Prozent aller Asthma-Anfälle werden durch äußere Reize wie Pollen, Hausstaub oder Tierhaare hervorgerufen. Auch Infektionen der Atemwege können zu Asthma führen. Ein Großteil der Patienten leidet unter so genanntem Belastungs-Asthma. Es tritt nach körperlicher Anstrengung auf und kann zusätzlich durch unspezifische Reize (zum Beispiel kalte, trockene Atemluft, Rauch, Staub, Abgase) ausgelöst werden. Verschiedene Reize können einen akuten Asthma-Anfall auslösen: Unspezifische Reize: Alle Asthmatiker werden von einer Reihe von Reizen beeinflusst (Auslöserreize). Dazu gehören beispielsweise körperliche Anstrengung, Kälte, Zigarettenrauch, Parfüms und Luftverschmutzung. Spezifische Reize sind vor allem Pollen, Staub, Tierhaare, Schimmel und einige Lebensmittel. Diese Reize werden auch Allergene genannt. Andere Faktoren sind beispielsweise eine Entzündung der Atemwege, die von Viren oder Bakterien hervorgerufen wird, oder bestimmte Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicylsäure). Folgende Beschwerden können auftreten: Anfallsweise Atemnot und Kurzatmigkeit pfeifendes, zischendes Geräusch beim Ausatmen (Giemen, engl. wheezing) Hustenanfälle, besonders während der Nacht, mit Auswurf eines zäh- glasigen Schleims Für einen schweren Asthma-Anfall sind folgende Warnsignale typisch: Bläulich gefärbte Haut und schnappende Atmung Aufgeblähter Brustkorb mit hochgezogenen Schultern Erschöpfung bis hin zur Sprechunfähigkeit Verwirrtheit und Rastlosigkeit Inhalationsmedikamente verlieren ihre übliche Wirkung Wie erfolgt die Diagnose? Wichtig für die Diagnose sind die Angaben des Patienten, der klinische Untersuchungsbefund eine Lungenfunktionsuntersuchung. Hier wird die Dynamik der Atmung mittels Spirometrie oder Bodyplethysmographie gemessen und der Gasgehalt des Blutes bestimmt. Mit Hilfe eines kleinen Gerätes (Peak-flow-Meter) wird die höchste Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft während einer forcierten Ausatmung gemessen. Dieses Gerät ist auch für die Selbstmessung zu Hause wichtig. Es hilft zu entscheiden, ob das Asthma gut eingestellt ist oder Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten. In einzelnen Fällen entnimmt der Arzt Blutproben und führt Hauttests zur Überprüfung einer möglichen Überempfindlichkeit gegenüber spezifischen Stoffen (Allergenen) durch. In unklaren Fällen kann der verdächtige Reizstoff (Allergen) im Rahmen eines inhalativen Provokationstests eingeatmet werden. Entwickeln sich typische Asthmasymptome (z.B. Atemnot) und verändern sich die Lungenfunktionsmessungen, so hat man einen Auslöser erkannt und kann diesen in Zukunft meiden. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Folgende Medikamente werden bei dieser Erkrankung angewandt: Kortisonhaltige Sprays (Medikamente zum Einatmen): Sie bremsen die Entzündung und die allergische Reaktion, die Lunge erholt sich. Die Wirkung von Kortison ist nicht sofort spürbar, vielmehr wird die Erkrankung ursächlich behandelt. Inhaliertes Kortison ist das Kontrollmedikament des Asthmatikers. Bronchienerweiternde Medikamente zum Einatmen (Beta-2- Sympathomimetika) mit sofort einsetzender Langzeitwirkung: Sie entspannen die Atemwegsmuskulatur und führen zur spürbaren Erweiterung der Atemwege (symptomatische Therapie). Sehr häufig werden langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und Kortison in einem Spray kombiniert. Leukotrienantagonisten (Tabletten): Sie bremsen Entzündung und allergische Reaktion, wodurch sich die Lunge erholen kann. Die Wirkung ist nicht sofort spürbar, aber die eigentliche Erkrankung wird ursächlich behandelt. Die Tabletten können zusätzlich zum inhalativen Kortison eingenommen werden. Theophylline (Tabletten): Das sind bronchienerweiternde Mittel mit langzeitiger Wirkung. Seit der Entwicklung der langwirksamen bronchienerweiternden Sprays spielen sie nur noch eine untergeordnete Rolle. Cromone (Spray): Sie können die allergischen Reaktionen dämpfen oder verhindern; ihre Wirkung wird jedoch angezweifelt. Derzeit werden neue Medikamente entwickelt: Künstlich hergestellte Abwehrstoffe (Antikörper) gegen körpereigene Ig E- Immunglobuline, die alle zwei bis vier Wochen unter die Haut gespritzt werden (Anti-Ig E). Ig E-Immunglobuline sind Stoffe, die der Körper zur Abwehr fremder Substanzen (z.B. Pollen) bildet. Durch diesen Mechanismus entsteht eine allergische Reaktion. Die künstlich hergestellten Antikörper sollen sich mit den körpereigenen Ig E-Immunglobulinen verbinden und die allergische Reaktion verhindern. Weitere Therapiemaßnahmen: Atemschulung: Vermeiden Sie Pressatmen oder zu schnelles Atmen (Hyperventilation). Lernen Sie das Atmen mit gespitzten Lippen (= "Lippenbremse"), den Schleim abzuhusten und den Einsatz von Klopfmassagen. Ziel dieser Schulungen ist, selbstständige Therapiemaßnahmen zu erlernen. Dadurch gewinnen Sie zusätzliche Sicherheit im Umgang mit Asthma. Lernen Sie die richtige Inhalation mit Asthma-Sprays: In den letzten Jahren erfreuen sich alternative Heilmethoden großer Beliebtheit. Eine Untersuchung des Institutes für Sozialmedizin der Universität Lübeck ergab, dass rund 30 Prozent der Patienten mit Allergien oder Asthma bereits Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht haben. Diese Methoden sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie, können sie aber in manchen Fällen unterstützen. Einige Methoden sind aber auch mit Risiken wie einer schweren allergischen Reaktion verbunden. Was können Sie selbst tun? Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Vermeiden Sie Reizstoffe, auf die Sie überempfindlich reagieren. Achten Sie auf gesunde Zähne und Nasen-Nebenhöhlen; Infektionen können das Asthma negativ beeinflussen. Nehmen Sie die vom Arzt verordneten Medikamente (Kontroll- Medikamente) zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen, auch wenn Sie sich gesund fühlen! Finden Sie heraus, unter welchen Umständen der Anfall auftritt, und versuchen Sie, diese Situationen zu vermeiden. Trinken Sie reichlich Flüssigkeit, um den Schleim dünnflüssiger zu machen. Ein Klimawechsel (Seeluft oder Hochgebirge) kann bei allergischer Komponente hilfreich sein. Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport. Falls durch die Anstrengungen Beschwerden ausgelöst werden, empfiehlt es sich, die vom Arzt verordneten Medikamente einige Minuten vor der physischen Belastung einzunehmen. Schwimmen eignet sich am besten für Asthmatiker. Durch regelmäßige Belastung gewöhnen sich die Bronchien an die vermehrte Atmung; zudem meistern Sie körperliche Belastungen ökonomischer. Entspannungsmethoden wie beispielsweise Biofeedback können helfen Falls Sie trotzdem einen schweren Asthma-Anfall haben, sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen. Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Wie können Sie Asthma vorbeugen? Möglichst langes Stillen, rauchfreie Umgebung: Aktuelle Studien ergaben, dass Kinder, die auf dem Land aufwachsen, 15-mal seltener an Asthma und Allergien leiden. Offenbar sorgt die Anwesenheit von Allergenen (z.B. von Tieren) für eine gesündere Balance des Immunsystems. Lassen Sie sich gegen Infektionen der oberen Luftwege impfen (Grippe, Pneumokokken). Eine Gewöhnungskur (Desensibilisierung/Spezifische Immuntherapie/SIT) gegen den asthmaauslösenden Reizstoff (Allergen) wird bei allergischem Asthma durchgeführt. Dabei wird das Allergen über einige Jahre hinweg in langsam steigenden Konzentrationen unter die Haut gespritzt. Bei Erfolg gewöhnt sich der Körper an den Reizstoff. Allerdings muss sich die allergische Empfindlichkeit auf eine oder wenige Substanzen beschränken - eine Desensibilisierung bei multiplen Allergien ist nicht möglich. Prognose und allgemeine Komplikationen Die Beschwerden lassen sich durch eine Therapie sowie vorbeugende Maßnahmen unter Kontrolle halten. Bei der Hälfte aller erkrankten Kinder klingt das Asthma mit dem Ende der Pubertät wieder ab. Im Erwachsenenalter heilt die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Asthma "auswächst", steigt, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Falls Sie rauchen, sollten Sie damit aufhören. Schwere Asthmaanfälle können ohne die notwendige Behandlung lebensgefährlich sein. Bei einer schweren unbehandelten Asthmaerkrankung werden Lunge und Herz dauerhaft und schwer geschädigt. Asthma und Ausdauersport kein Widerspruch Dass Asthma und Ausdauersport kein Widerspruch sind, hat die Kanutin Birgit Fischer bei der Olympiade in Athen 2004 eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Gold im Kajak-Vierer und eine Silbermedaille im Zweier. Im Gegenteil Sport kann Asthmatiker von Beschwerden befreien. Zwar können Asthma-Erscheinungen, insbesondere Luftnot, bei körperlicher Belastung auftreten, doch erhöht gerade regelmäßiges körperliches Training die Schwelle, bei der dieses Anstrengungsasthma einsetzt. Sport und Anstrengung zu meiden ist also bei Asthma-Patienten ein grundlegend falscher Ansatz. Voraussetzung für die sportliche Betätigung sind allerdings eine effektive medikamentöse Behandlung und regelmäßige ärztliche Betreuung. Ausdruck dieser Entzündungsreaktion ist eine Überempfindlichkeit der Atemwege mit Schleimhautschwellung, Bronchialverengung und übermäßiger Schleimproduktion. Bei mangelnder Behandlung der Asthma- Erkrankung setzt in den Atemwegen ein chronischer Umbauprozess mit Vernarbung der Bronchialwände ein, der in einer dauerhaften Verengung der Bronchien mündet, beschreibt Prof. Tobias Welte, Direktor der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover, die Spätfolgen des Asthmas. Die frühe Entdeckung und rechtzeitige antientzündliche Behandlung der Erkrankung sind also sehr wichtig, um vernarbenden Umbauprozessen in den Bronchien entgegenzuwirken. Dazu bietet gerade das Exercise-induced Asthma eine gute Chance. Auch der Effekt einer Inhalationsbehandlung mit den sich ergänzenden Langzeit- Betamimetika und inhalativem Kortison sollte so früh wie möglich genutzt werden. Patientenschulung ist das A & O der Asthma-Behandlung in der Praxis Ziel einer modernen Asthma-Behandlung ist, Beschwerdefreiheit und Leistungsfähigkeit auch unter Belastung zu erreichen. Für die medikamentöse Behandlung gibt es Leitlinien, die sich am Schweregrad der Erkrankung orientieren. In der Praxis ist dazu allerdings auch eine partnerschaftliche ärztliche Betreuung und vor allem intensive Schulung erforderlich, konstatiert Dr. Timmermann: Die Patienten sollten den Schweregrad ihres Asthmas bzw. die Einschränkung ihrer Lungenfunktion selbst einschätzen lernen; sie sollten die Auslöser kennen und möglichst vermeiden. Bei der Schulung ist es sehr wichtig, den Asthmatiker von der Bedeutung und Unschädlichkeit einer regelmäßigen Kortison-Inhalation zu überzeugen. Dabei ist auch die Einweisung in die praktische Handhabung des Inhalationsgerätes ein wichtiger Punkt. Nur so ist eine optimale individuell ausgerichtete Therapie möglich. Ab Asthma-Schweregrad 2 ist eine ständige antientzündliche Behandlung mit einem inhalierbaren Kortison die Therapie der Wahl; bei mittelschwerem Asthma Stufe 3 hat sich die Kombinationsbehandlung mit der Inhalation von Kortison und zur Erweiterung der Bronchien einem langwirkenden ß2-Mimetikum etabliert. Unter einem modernen Asthma-Management-Programm nach diesen Kriterien ist es möglich, bei über 80 % der Patienten eine gute Asthma- Kontrolle zu erreichen. Dies gilt auch bei körperlicher Anstrengung. Körperliches Training erhöht sogar die Schwelle für das Auftreten von Belastungsasthma, sagt Dr. Timmermann. Der Arzt sollte seine Asthma- Patienten ausdrücklich zum Sport ermuntern, der Spaß am Sport kann sich günstig auf die persönliche Einstellung zur Krankheit und Therapie auswirken. Wunsch und Wirklichkeit der Asthma-Behandlung klaffen oft auseinander Obwohl Asthma heute eine gut behandelbare Erkrankung ist, entspricht die Realität leider vielfach noch nicht dem State of the Art der Asthma-Therapie: Zwar werden bei der Inhalation die Nebenwirkungen von Kortison möglichst gering gehalten; trotzdem besteht das Problem, dass viele Patienten vor allem in den beschwerdefreien Phasen auf die regelmäßige Inhalation von Kortison verzichten und somit die Möglichkeit für einen neuen Krankheitsschub geschaffen wird. Wie z.B. die AIRE-Studie (Asthma Insights and Reality in Europe), eine europaweite Befragung unter Asthmatikern gezeigt hat, glaubten 80 % aller Asthmatiker, gut eingestellt zu sein und hatten deshalb das Kortison abgesetzt, berichtet Prof. Welte: Befragte man sie jedoch nach ihren Beschwerden im Alltag, dann zeigte sich, dass die Mehrzahl erhebliche Krankheitszeichen aufwies.“ Dies führte zu häufigeren Arztbesuchen sowie sogar Notfallaufnahme und stationärer Behandlung. Aufgrund der unzureichenden Medikamenteneinnahme sind diese Asthmatiker auch von schwerwiegenden Langzeitschäden bedroht. Hauptgründe für das Absetzen der lebenswichtigen Medikamente waren die Angst vor Kortisonpräparaten allgemein aber auch die Unwilligkeit, viele verschiedene Medikamente einzunehmen. Durch die Kombinationstherapie von Kortison und einem atemwegserweiternden Mittel (Budesonid/Formoterol) in einem Inhalationssystem verringert sich die Zahl der Medikamente, die der Patient inhalieren muss. Dadurch verbessert sich auch die Einnahmegenauigkeit, die so genannte Compliance, der Patienten erheblich. Diesbezüglich sei die Situation ernüchternd: Eine Untersuchung an jugendlichen Schülern in Odense brachte die überraschende Erkenntnis, dass etwa ein Drittel der Asthmafälle nicht bekannt war. Die betroffenen Schüler fallen u.a. durch Übergewicht auf; und sie meiden sportliche Aktivität. Denn dass körperliche Anstrengung Belastungsasthma auslöst, erzeugt Unsicherheit. So lassen sich viele vom Schulsport befreien. Doch Belastungsasthma ist kein Grund zur körperlichen Schonung. Wenn bei sportlichen Aktivitäten Anfälle auftreten, weist das eher darauf hin, dass die Erkrankung noch nicht ausreichend behandelt ist, so Prof. König. Aber gerade bei der Asthma-Früherkennung spielt Sport eine sehr wichtige Rolle: körperliche Belastung stellt besonders bei Jüngeren oft den stärksten Reiz auf die Bronchien dar; eine Reaktion mit Hustenreiz und Atemnot, das so genannte Exercise-induced Asthma, sollte dann Anlass sein, die asthmatischen Beschwerden weiter abzuklären. Bemerkenswert ist, dass ein großer Teil der Betroffenen die Erhöhung des Atemwegswiderstandes subjektiv nicht richtig beurteilen kann; und Untersuchungen unter Ruhebedingungen lassen ein beginnendes Asthma oft nicht erkennen.“ Das Exercise-induced Asthma könnte also viel dazu beitragen, Asthma früh zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Asthma und Sport Aus Angst vor einem Asthma-Anfall treiben viele Asthmatiker keinen Sport. Denn bei körperlicher Anstrengung verkrampft sich schnell die Muskulatur ihrer Bronchien, die Schleimhaut schwillt an und produziert vermehrt Schleim. Durch die Verengung der Atemwege kommt es dann zu Atemnot. Durch Sport steigt Reizschwelle Doch Sport und Asthma schließen sich gar nicht aus: Regelmäßiger Sport verringert sogar die Wahrscheinlichkeit, einen Asthma-Anfall zu bekommen. Denn durch die konsequente Ausdauerbelastung steigt die Reizschwelle für die Atemwege, sich zu verengen. Alltagsbelastungen wie Treppensteigen können dann beschwerdefrei bewältigt werden. Außerdem trainiert Sport die Atemmuskulatur und steigert die körperliche Leistungsfähigkeit. Welche Sportart? Wer belastbar ist und sein Asthma im Griff hat, kann Ausdauersport treiben wie Schwimmen, Joggen, Walken, Kanu oder Rad fahren, aber auch Segeln. Ungünstig sind hingegen Sportarten wie Tennis, Squash oder Fußball, weil sie mit kurzen, intensiven Sprints verbunden sind. Und die führen zu Hyperventilation. Zu beachten Voraussetzung: Beherrschung von Atem- und Entspannungstechniken für den Notfall Kein Sport bei Infekt Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Kein "Kaltstart", sondern Aufwärmphase mit Intervalltraining Nach Belastung: Dehnungsübungen Lungensport Für ältere und untrainierte Asthmatiker bietet sich die Teilnahme an einer Lungensportgruppe an. Hier werden auch wichtige Atem- und Entspannungstechniken vermittelt. Ablauf von Lungensport Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Peakflow-Messung 15 Min. Aufwärmen mit Intervalltraining 20 Minuten Gymnastik und Atemtechnik 20 Minuten Ausdauer 15 Entspannung / Dehnlage Spitzensportler beweisen es: Rekordschwimmerin Sandra Völker, die dreifache Olympiasiegerin im Eisschnelllauf Claudia Pechstein und der Tour- de-France-Bezwinger Jan Ullrich sind Asthmatiker. Das Geheimnis der Topsportler liegt in den Trainingsmethoden und in der richtigen Sportart“, verrät Asthma-Experte Josef Lecheler, Das heißt: lange Aufwärmphasen und Ausdauersport. Dazu gehören Radfahren, Schwimmen und Eisschnelllauf, aber auch Joggen oder Inline-Skaten. Diese Sportarten lindern die Asthma- Beschwerden deutlich. Auf Fußball oder Basketball, die vor allem auf kurze, dafür umso heftigere Belastungen setzen, sollten Asthmatiker lieber verzichten. Leider grassiere unter den Kindern die Faulheit. Sport muss sich auch gegen seine Konkurrenten Gameboy und Computer durchsetzen“, bedauert Lecheler. Deshalb lautet sein Motto: Spaß am Sport ist für asthmatische Kinder deshalb das wichtigste. Kleine Beckhams, die nur zu Fußball zu bewegen seien, sollten dann eben kicken – wenn sie sich ausreichend und in den Anfangsphasen unter ärztlicher Betreuung aufwärmen. Ein ausgewogenes Aufwärmtraining kann im Idealfall sogar Medikamente ersetzen, sagt der Berchtesgadener Arzt und verweist auf eine Studie seines Kollegen Bernhard Pfannebecker. Der Kinderarzt und Allergologe verglich die Lungenfunktion von 17 mittelschwer bis schwer asthmakranken Kindern und Jugendlichen einmal nach vorbeugender medikamentöser Behandlung, das andere Mal nach verschiedenen Aufwärmsportarten. Das Bewegungstraining, das zwischen den Belastungsphasen immer wieder Ruhepausen vorsah, erzielte in dem Versuch denselben Effekt wie die Arzneimittel-Prophylaxe. Therapie-Plan: Der Therapie-Plan für das Selbst-Management beruht wesentlich auf den gemessenen Peak-Flow-Werten. Der wichtigste Wert ist dabei der persönliche Peak-Flow-Bestwert, also der höchste Wert, der bei langfristiger Messung und Protokollierung der täglichen Werte erreicht wird. Ausgehend von der Basismedikation für die Dauertherapie wird vom Arzt in Zusammenarbeit mit dem Patienten ein Plan aufgestellt, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn sich die Atemwegssituation verschlechtert, d.h. der Peak-Flow bestimmte Schwellenwerte unterschreitet. Dabei werden drei Zonen unterschieden: Grüne Zone: Alles in Ordnung - Der aktuelle Peak-Flow-Wert beträgt 80 bis 100 Prozent des persönlichen Bestwertes. Gelbe Zone: Achtung! Maßnahmen erforderlich. Der aktuelle Peak-Flow- Wert fällt auf 50 bis 80 Prozent des persönlichen Bestwertes und die Asthmasymptome werden häufiger. Als Maßnahme werden ß2- Sympathomimetika inhaliert und entsprechend dem aufgestellten Therapieplan weitere Medikamente (z.B. Kortikosteroide, Theophyllin) eingenommen. Wenn sich die Symptome wiederholen, sollte der Arzt aufgesucht werden. Meist ist dann die Basistherapie neu einzustellen. Rote Zone: Notfallprogramm - der aktuelle Peak-Flow-Wert fällt unter 50 Prozent des persönlichen Bestwertes und es besteht Atemnot in Ruhe oder bereits bei leichter körperlicher Betätigung. Jetzt müssen sofort ß2- Sympathomimetika inhaliert und bei ausbleibender Besserung entsprechend dem aufgestellten Notfallplan Kortison-Tabletten eingenommen werden. Wenn dann nach 30 Minuten immer noch Atemnot herrscht oder der Peak-Flow-Wert sich nicht entscheidend gebessert hat, muß sofort ein Arzt aufgesucht werden. Peak-Flow-Messung: Um korrekte und vergleichbare Werte zu erhalten, ist zu beachten: Möglichst immer in der gleichen Körperhaltung messen. Die Anzeigemarke der Meßskala auf den Nullwert zurückschieben. Das Peak-Flow-Meßgerät waagerecht vor den Mund halten; dabei die Meßskala nicht mit den Fingern abdecken, um nicht den Zeigerausschlag zu behindern. So tief wie möglich einatmen und die Luft kurz anhalten. Den Mund öffnen und das Mundstück mit den Lippen fest umschließen. Kurz und mit aller Kraft ausatmen. Durch den Atemstoß wird die Anzeigemarke der Meßskala verschoben. Der angezeigte Meßwert entspricht der maximalen Atemstromstärke (Peak- Flow-Wert). Die Peak-Flow-Messung noch zweimal wiederholen. Den höchsten Peak-Flow-Wert der drei Messungen im Asthma-Tagebuch notieren. Wichtig: Bei den Messungen ist darauf zu achten, daß die Ausatmung nur kurz erfolgt und nicht zu lang ausgeatmet wird, da ansonsten Asthmaattacken ausgelöst werden könnten. Was sollte der Läufer beachten? Als Laufeinsteiger musst du das Trainingspensum noch langsamer steigern als Otto Normalläufer. Speziell das Lauftempo ist sehr langsam zu steigern, das Laufpensum selbst kannst du dagegen fast wie der Normalläufer steigern. Als Asthmatiker solltest du gerade in der problematischen Zeit dich sehr lange warm laufen, da dein Körper viel länger als der gesunde Körper braucht sich an die verstärkte Anstrengung anzupassen. Andernfalls kann Anstrengungsasthma die Folge sein. Nimm Dein Notmittel beim Laufen mit und nehme in der Problemzeit vorher präventiv ein Antiallergikum. Meide Spurts und Intervalltraining weitgehend. Mach das nach Möglichkeit nur in der unproblematischen Zeit, nach sehr langem Warmlaufen oder wenn Du präventiv ein Antiallergikum vorher genommen hast. Lange langsame Läufe sind dagegen optimal. Laufe im Regen. Da ist dann die Luft weitgehend pollenfrei. Hole Dir aber keine Erkältung, dass kann die Probleme mit deiner Allergie noch verschlimmern. Feucht warmes Sommerwetter fördert Pilzsporen. Wenn Du gegen die allergisch bist, beachte das. Lauf im Nadelwald. Dort schwirren weniger Pollen als an Wiesen- Wald- und Ackerrändern herum Meide windiges Wetter zum Laufen in der problematischen Pollenzeit. Verzichte dann lieber mal auf eine Trainingseinheit, da hier besonders viele Pollen herumfliegen.
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Asthma und Sport? Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Luftröhrenäste (Bronchien). Die Schleimhaut der Atemwege reagiert krankhaft auf verschiedene Reize. Die Folgen sind immer wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit. Asthma bronchiale betrifft Menschen aller Altersklassen. Mit zehn Prozent sind jedoch Kinder unter zehn Jahren - vorwiegend Jungen - besonders stark vertreten. Es ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter; bei erwachsenen Asthmatikern sind Frauen in der Überzahl. Durch eine abgestimmte Basistherapie und eine gute Anfallsbehandlung sind die Beschwerden gut unter Kontrolle zu halten. Vorbeugende Maßnahmen spielen beim Asthma eine große Rolle. Wie entsteht Asthma? Bei einem Asthma-Anfall schwillt die entzündlich gereizte Bronchialschleimhaut an. Eine oft vermehrte, zähe Schleimproduktion verengt die Atemwege weiter. Zudem zieht sich die Muskulatur der kleineren Atemwege (Bronchien und Bronchiolen) krampfartig zusammen. Diese Prozesse erschweren die Atmung, vor allem die Ausatmung, und verschlechtern die Sauerstoffversorgung der Lunge. Rund 20 Prozent aller Asthma-Anfälle werden durch äußere Reize wie Pollen, Hausstaub oder Tierhaare hervorgerufen. Auch Infektionen der Atemwege können zu Asthma führen. Ein Großteil der Patienten leidet unter so genanntem Belastungs-Asthma. Es tritt nach körperlicher Anstrengung auf und kann zusätzlich durch unspezifische Reize (zum Beispiel kalte, trockene Atemluft, Rauch, Staub, Abgase) ausgelöst werden. Verschiedene Reize können einen akuten Asthma-Anfall auslösen: Unspezifische Reize: Alle Asthmatiker werden von einer Reihe von Reizen beeinflusst (Auslöserreize). Dazu gehören beispielsweise körperliche Anstrengung, Kälte, Zigarettenrauch, Parfüms und Luftverschmutzung. Spezifische Reize sind vor allem Pollen, Staub, Tierhaare, Schimmel und einige Lebensmittel. Diese Reize werden auch Allergene genannt. Andere Faktoren sind beispielsweise eine Entzündung der Atemwege, die von Viren oder Bakterien hervorgerufen wird, oder bestimmte Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicylsäure). Folgende Beschwerden können auftreten: Anfallsweise Atemnot und Kurzatmigkeit pfeifendes, zischendes Geräusch beim Ausatmen (Giemen, engl. wheezing) Hustenanfälle, besonders während der Nacht, mit Auswurf eines zäh-glasigen Schleims Für einen schweren Asthma-Anfall sind folgende Warnsignale typisch: Bläulich gefärbte Haut und schnappende Atmung Aufgeblähter Brustkorb mit hochgezogenen Schultern Erschöpfung bis hin zur Sprechunfähigkeit Verwirrtheit und Rastlosigkeit Inhalationsmedikamente verlieren ihre übliche Wirkung Wie erfolgt die Diagnose? Wichtig für die Diagnose sind die Angaben des Patienten, der klinische Untersuchungsbefund eine Lungenfunktionsuntersuchung. Hier wird die Dynamik der Atmung mittels Spirometrie oder Bodyplethysmographie gemessen und der Gasgehalt des Blutes bestimmt. Mit Hilfe eines kleinen Gerätes (Peak-flow-Meter) wird die höchste Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft während einer forcierten Ausatmung gemessen. Dieses Gerät ist auch für die Selbstmessung zu Hause wichtig. Es hilft zu entscheiden, ob das Asthma gut eingestellt ist oder Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten. In einzelnen Fällen entnimmt der Arzt Blutproben und führt Hauttests zur Überprüfung einer möglichen Überempfindlichkeit gegenüber spezifischen Stoffen (Allergenen) durch. In unklaren Fällen kann der verdächtige Reizstoff (Allergen) im Rahmen eines inhalativen Provokationstests eingeatmet werden. Entwickeln sich typische Asthmasymptome (z.B. Atemnot) und verändern sich die Lungenfunktionsmessungen, so hat man einen Auslöser erkannt und kann diesen in Zukunft meiden. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Folgende Medikamente werden bei dieser Erkrankung angewandt: Kortisonhaltige Sprays (Medikamente zum Einatmen): Sie bremsen die Entzündung und die allergische Reaktion, die Lunge erholt sich. Die Wirkung von Kortison ist nicht sofort spürbar, vielmehr wird die Erkrankung ursächlich behandelt. Inhaliertes Kortison ist das Kontrollmedikament des Asthmatikers. Bronchienerweiternde Medikamente zum Einatmen (Beta-2-Sympathomimetika) mit sofort einsetzender Langzeitwirkung: Sie entspannen die Atemwegsmuskulatur und führen zur spürbaren Erweiterung der Atemwege (symptomatische Therapie). Sehr häufig werden langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und Kortison in einem Spray kombiniert. Leukotrienantagonisten (Tabletten): Sie bremsen Entzündung und allergische Reaktion, wodurch sich die Lunge erholen kann. Die Wirkung ist nicht sofort spürbar, aber die eigentliche Erkrankung wird ursächlich behandelt. Die Tabletten können zusätzlich zum inhalativen Kortison eingenommen werden. Theophylline (Tabletten): Das sind bronchienerweiternde Mittel mit langzeitiger Wirkung. Seit der Entwicklung der langwirksamen bronchienerweiternden Sprays spielen sie nur noch eine untergeordnete Rolle. Cromone (Spray): Sie können die allergischen Reaktionen dämpfen oder verhindern; ihre Wirkung wird jedoch angezweifelt. Derzeit werden neue Medikamente entwickelt: Künstlich hergestellte Abwehrstoffe (Antikörper) gegen körpereigene Ig E-Immunglobuline, die alle zwei bis vier Wochen unter die Haut gespritzt werden (Anti-Ig E). Ig E-Immunglobuline sind Stoffe, die der Körper zur Abwehr fremder Substanzen (z.B. Pollen) bildet. Durch diesen Mechanismus entsteht eine allergische Reaktion. Die künstlich hergestellten Antikörper sollen sich mit den körpereigenen Ig E-Immunglobulinen verbinden und die allergische Reaktion verhindern. Weitere Therapiemaßnahmen: Atemschulung: Vermeiden Sie Pressatmen oder zu schnelles Atmen (Hyperventilation). Lernen Sie das Atmen mit gespitzten Lippen (= "Lippenbremse"), den Schleim abzuhusten und den Einsatz von Klopfmassagen. Ziel dieser Schulungen ist, selbstständige Therapiemaßnahmen zu erlernen. Dadurch gewinnen Sie zusätzliche Sicherheit im Umgang mit Asthma. Lernen Sie die richtige Inhalation mit Asthma-Sprays: In den letzten Jahren erfreuen sich alternative Heilmethoden großer Beliebtheit. Eine Untersuchung des Institutes für Sozialmedizin der Universität Lübeck ergab, dass rund 30 Prozent der Patienten mit Allergien oder Asthma bereits Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht haben. Diese Methoden sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie, können sie aber in manchen Fällen unterstützen. Einige Methoden sind aber auch mit Risiken wie einer schweren allergischen Reaktion verbunden. Was können Sie selbst tun? Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Vermeiden Sie Reizstoffe, auf die Sie überempfindlich reagieren. Achten Sie auf gesunde Zähne und Nasen-Nebenhöhlen; Infektionen können das Asthma negativ beeinflussen. Nehmen Sie die vom Arzt verordneten Medikamente (Kontroll-Medikamente) zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen, auch wenn Sie sich gesund fühlen! Finden Sie heraus, unter welchen Umständen der Anfall auftritt, und versuchen Sie, diese Situationen zu vermeiden. Trinken Sie reichlich Flüssigkeit, um den Schleim dünnflüssiger zu machen. Ein Klimawechsel (Seeluft oder Hochgebirge) kann bei allergischer Komponente hilfreich sein. Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport. Falls durch die Anstrengungen Beschwerden ausgelöst werden, empfiehlt es sich, die vom Arzt verordneten Medikamente einige Minuten vor der physischen Belastung einzunehmen. Schwimmen eignet sich am besten für Asthmatiker. Durch regelmäßige Belastung gewöhnen sich die Bronchien an die vermehrte Atmung; zudem meistern Sie körperliche Belastungen ökonomischer. Entspannungsmethoden wie beispielsweise Biofeedback können helfen Falls Sie trotzdem einen schweren Asthma-Anfall haben, sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen. Führen Sie ein Protokollheft (Asthma-Tagebuch), in das Sie die Messergebnisse des Peak-flow-Meters eintragen. Sie erkennen, ob die Therapie ausreicht oder mit Hilfe eines Arztes angepasst werden sollte. Einen Vordruck können Sie beispielsweise bei der Atemwegsliga oder über die Seite "Luft zum Leben" bestellen. Wie können Sie Asthma vorbeugen? Möglichst langes Stillen, rauchfreie Umgebung: Aktuelle Studien ergaben, dass Kinder, die auf dem Land aufwachsen, 15-mal seltener an Asthma und Allergien leiden. Offenbar sorgt die Anwesenheit von Allergenen (z.B. von Tieren) für eine gesündere Balance des Immunsystems. Lassen Sie sich gegen Infektionen der oberen Luftwege impfen (Grippe, Pneumokokken). Eine Gewöhnungskur (Desensibilisierung/Spezifische Immuntherapie/SIT) gegen den asthmaauslösenden Reizstoff (Allergen) wird bei allergischem Asthma durchgeführt. Dabei wird das Allergen über einige Jahre hinweg in langsam steigenden Konzentrationen unter die Haut gespritzt. Bei Erfolg gewöhnt sich der Körper an den Reizstoff. Allerdings muss sich die allergische Empfindlichkeit auf eine oder wenige Substanzen beschränken - eine Desensibilisierung bei multiplen Allergien ist nicht möglich. Prognose und allgemeine Komplikationen Die Beschwerden lassen sich durch eine Therapie sowie vorbeugende Maßnahmen unter Kontrolle halten. Bei der Hälfte aller erkrankten Kinder klingt das Asthma mit dem Ende der Pubertät wieder ab. Im Erwachsenenalter heilt die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Asthma "auswächst", steigt, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Falls Sie rauchen, sollten Sie damit aufhören. Schwere Asthmaanfälle können ohne die notwendige Behandlung lebensgefährlich sein. Bei einer schweren unbehandelten Asthmaerkrankung werden Lunge und Herz dauerhaft und schwer geschädigt. Asthma und Ausdauersport kein Widerspruch Dass Asthma und Ausdauersport kein Widerspruch sind, hat die Kanutin Birgit Fischer bei der Olympiade in Athen 2004 eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Gold im Kajak-Vierer und eine Silbermedaille im Zweier. Im Gegenteil Sport kann Asthmatiker von Beschwerden befreien. Zwar können Asthma-Erscheinungen, insbesondere Luftnot, bei körperlicher Belastung auftreten, doch erhöht gerade regelmäßiges körperliches Training die Schwelle, bei der dieses Anstrengungsasthma einsetzt. Sport und Anstrengung zu meiden ist also bei Asthma-Patienten ein grundlegend falscher Ansatz. Voraussetzung für die sportliche Betätigung sind allerdings eine effektive medikamentöse Behandlung und regelmäßige ärztliche Betreuung. Ausdruck dieser Entzündungsreaktion ist eine Überempfindlichkeit der Atemwege mit Schleimhautschwellung, Bronchialverengung und übermäßiger Schleimproduktion. „Bei mangelnder Behandlung der Asthma-Erkrankung setzt in den Atemwegen ein chronischer Umbauprozess mit Vernarbung der Bronchialwände ein, der in einer dauerhaften Verengung der Bronchien mündet“, beschreibt Prof. Tobias Welte, Direktor der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover, die Spätfolgen des Asthmas. Die frühe Entdeckung und rechtzeitige antientzündliche Behandlung der Erkrankung sind also sehr wichtig, um vernarbenden Umbauprozessen in den Bronchien entgegenzuwirken. Dazu bietet gerade das Exercise-induced Asthma eine gute Chance. Auch der Effekt einer Inhalationsbehandlung mit den sich ergänzenden Langzeit-Betamimetika und inhalativem Kortison sollte so früh wie möglich genutzt werden. Patientenschulung ist das A & O der Asthma-Behandlung in der Praxis Ziel einer modernen Asthma-Behandlung ist, Beschwerdefreiheit und Leistungsfähigkeit auch unter Belastung zu erreichen. Für die medikamentöse Behandlung gibt es Leitlinien, die sich am Schweregrad der Erkrankung orientieren. „In der Praxis ist dazu allerdings auch eine partnerschaftliche ärztliche Betreuung und vor allem intensive Schulung erforderlich“, konstatiert Dr. Timmermann: „Die Patienten sollten den Schweregrad ihres Asthmas bzw. die Einschränkung ihrer Lungenfunktion selbst einschätzen lernen; sie sollten die Auslöser kennen und möglichst vermeiden.“ Bei der Schulung ist es sehr wichtig, den Asthmatiker von der Bedeutung und Unschädlichkeit einer regelmäßigen Kortison-Inhalation zu überzeugen. Dabei ist auch die Einweisung in die praktische Handhabung des Inhalationsgerätes ein wichtiger Punkt. Nur so ist eine optimale individuell ausgerichtete Therapie möglich. Ab Asthma-Schweregrad 2 ist eine ständige antientzündliche Behandlung mit einem inhalierbaren Kortison die Therapie der Wahl; bei mittelschwerem Asthma Stufe 3 hat sich die Kombinationsbehandlung mit der Inhalation von Kortison und zur Erweiterung der Bronchien einem langwirkenden ß2-Mimetikum etabliert. Unter einem modernen Asthma-Management-Programm nach diesen Kriterien ist es möglich, bei über 80 % der Patienten eine gute Asthma-Kontrolle zu erreichen. Dies gilt auch bei körperlicher Anstrengung. „Körperliches Training erhöht sogar die Schwelle für das Auftreten von Belastungsasthma“, sagt Dr. Timmermann. „Der Arzt sollte seine Asthma-Patienten ausdrücklich zum Sport ermuntern, der Spaß am Sport kann sich günstig auf die persönliche Einstellung zur Krankheit und Therapie auswirken.“ Wunsch und Wirklichkeit der Asthma-Behandlung klaffen oft auseinander Obwohl Asthma heute eine gut behandelbare Erkrankung ist, entspricht die Realität leider vielfach noch nicht dem State of the Art der Asthma-Therapie: Zwar werden bei der Inhalation die Nebenwirkungen von Kortison möglichst gering gehalten; trotzdem besteht das Problem, dass viele Patienten vor allem in den beschwerdefreien Phasen auf die regelmäßige Inhalation von Kortison verzichten und somit die Möglichkeit für einen neuen Krankheitsschub geschaffen wird. Wie z.B. die AIRE-Studie (Asthma Insights and Reality in Europe), eine europaweite Befragung unter Asthmatikern gezeigt hat, glaubten 80 % aller Asthmatiker, gut eingestellt zu sein und hatten deshalb das Kortison abgesetzt, berichtet Prof. Welte: Befragte man sie jedoch nach ihren Beschwerden im Alltag, dann zeigte sich, dass die Mehrzahl erhebliche Krankheitszeichen aufwies. Dies führte zu häufigeren Arztbesuchen sowie sogar Notfallaufnahme und stationärer Behandlung. Aufgrund der unzureichenden Medikamenteneinnahme sind diese Asthmatiker auch von schwerwiegenden Langzeitschäden bedroht. Hauptgründe für das Absetzen der lebenswichtigen Medikamente waren die Angst vor Kortisonpräparaten allgemein aber auch die Unwilligkeit, viele verschiedene Medikamente einzunehmen. Durch die Kombinationstherapie von Kortison und einem atemwegserweiternden Mittel (Budesonid/Formoterol) in einem Inhalationssystem verringert sich die Zahl der Medikamente, die der Patient inhalieren muss. Dadurch verbessert sich auch die Einnahmegenauigkeit, die so genannte Compliance, der Patienten erheblich. Diesbezüglich sei die Situation ernüchternd: Eine Untersuchung an jugendlichen Schülern in Odense brachte die überraschende Erkenntnis, dass etwa ein Drittel der Asthmafälle nicht bekannt war. Die betroffenen Schüler fallen u.a. durch Übergewicht auf; und sie meiden sportliche Aktivität. Denn dass körperliche Anstrengung Belastungsasthma auslöst, erzeugt Unsicherheit. So lassen sich viele vom Schulsport befreien. Doch Belastungsasthma ist kein Grund zur körperlichen Schonung. Wenn bei sportlichen Aktivitäten Anfälle auftreten, weist das eher darauf hin, dass die Erkrankung noch nicht ausreichend behandelt ist, so Prof. König. Aber gerade bei der Asthma-Früherkennung spielt Sport eine sehr wichtige Rolle: „Die körperliche Belastung stellt besonders bei Jüngeren oft den stärksten Reiz auf die Bronchien dar; eine Reaktion mit Hustenreiz und Atemnot, das so genannte Exercise-induced Asthma, sollte dann Anlass sein, die asthmatischen Beschwerden weiter abzuklären. Bemerkenswert ist, dass ein großer Teil der Betroffenen die Erhöhung des Atemwegswiderstandes subjektiv nicht richtig beurteilen kann; und Untersuchungen unter Ruhebedingungen lassen ein beginnendes Asthma oft nicht erkennen.“ Das Exercise-induced Asthma könnte also viel dazu beitragen, Asthma früh zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Asthma und Sport Aus Angst vor einem Asthma-Anfall treiben viele Asthmatiker keinen Sport. Denn bei körperlicher Anstrengung verkrampft sich schnell die Muskulatur ihrer Bronchien, die Schleimhaut schwillt an und produziert vermehrt Schleim. Durch die Verengung der Atemwege kommt es dann zu Atemnot. Durch Sport steigt Reizschwelle Doch Sport und Asthma schließen sich gar nicht aus: Regelmäßiger Sport verringert sogar die Wahrscheinlichkeit, einen Asthma-Anfall zu bekommen. Denn durch die konsequente Ausdauerbelastung steigt die Reizschwelle für die Atemwege, sich zu verengen. Alltagsbelastungen wie Treppensteigen können dann beschwerdefrei bewältigt werden. Außerdem trainiert Sport die Atemmuskulatur und steigert die körperliche Leistungsfähigkeit. Welche Sportart? Wer belastbar ist und sein Asthma im Griff hat, kann Ausdauersport treiben wie Schwimmen, Joggen, Walken, Kanu oder Rad fahren, aber auch Segeln. Ungünstig sind hingegen Sportarten wie Tennis, Squash oder Fußball, weil sie mit kurzen, intensiven Sprints verbunden sind. Und die führen zu Hyperventilation. Zu beachten Voraussetzung: Beherrschung von Atem- und Entspannungstechniken für den Notfall Kein Sport bei Infekt Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Kein "Kaltstart", sondern Aufwärmphase mit Intervalltraining Nach Belastung: Dehnungsübungen Lungensport Für ältere und untrainierte Asthmatiker bietet sich die Teilnahme an einer Lungensportgruppe an. Hier werden auch wichtige Atem- und Entspannungstechniken vermittelt. Ablauf von Lungensport Ggf. vor Sport Bronchien erweiterndes Spray einnehmen Peakflow-Messung 15 Min. Aufwärmen mit Intervalltraining 20 Minuten Gymnastik und Atemtechnik 20 Minuten Ausdauer 15 Entspannung / Dehnlage Spitzensportler beweisen es: Rekordschwimmerin Sandra Völker, die dreifache Olympiasiegerin im Eisschnelllauf Claudia Pechstein und der Tour-de-France- Bezwinger Jan Ullrich sind Asthmatiker. „Das Geheimnis der Topsportler liegt in den Trainingsmethoden und in der richtigen Sportart“, verrät Asthma-Experte Josef Lecheler, „Das heißt: lange Aufwärmphasen und Ausdauersport. Dazu gehören Radfahren, Schwimmen und Eisschnelllauf, aber auch Joggen oder Inline-Skaten. Diese Sportarten lindern die Asthma-Beschwerden deutlich. Auf Fußball oder Basketball, die vor allem auf kurze, dafür umso heftigere Belastungen setzen, sollten Asthmatiker lieber verzichten. Leider grassiere unter den Kindern die Faulheit. „Sport muss sich auch gegen seine Konkurrenten Gameboy und Computer durchsetzen“, bedauert Lecheler. Deshalb lautet sein Motto: Spaß am Sport ist für asthmatische Kinder deshalb das wichtigste. Kleine Beckhams, die nur zu Fußball zu bewegen seien, sollten dann eben kicken wenn sie sich ausreichend und in den Anfangsphasen unter ärztlicher Betreuung aufwärmen. Ein ausgewogenes Aufwärmtraining kann im Idealfall sogar Medikamente ersetzen, sagt der Berchtesgadener Arzt und verweist auf eine Studie seines Kollegen Bernhard Pfannebecker. Der Kinderarzt und Allergologe verglich die Lungenfunktion von 17 mittelschwer bis schwer asthmakranken Kindern und Jugendlichen einmal nach vorbeugender medikamentöser Behandlung, das andere Mal nach verschiedenen Aufwärmsportarten. Das Bewegungstraining, das zwischen den Belastungsphasen immer wieder Ruhepausen vorsah, erzielte in dem Versuch denselben Effekt wie die Arzneimittel-Prophylaxe. Therapie-Plan: Der Therapie-Plan für das Selbst-Management beruht wesentlich auf den gemessenen Peak-Flow-Werten. Der wichtigste Wert ist dabei der persönliche Peak-Flow- Bestwert, also der höchste Wert, der bei langfristiger Messung und Protokollierung der täglichen Werte erreicht wird. Ausgehend von der Basismedikation für die Dauertherapie wird vom Arzt in Zusammenarbeit mit dem Patienten ein Plan aufgestellt, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn sich die Atemwegssituation verschlechtert, d.h. der Peak-Flow bestimmte Schwellenwerte unterschreitet. Dabei werden drei Zonen unterschieden: Grüne Zone: Alles in Ordnung - Der aktuelle Peak-Flow-Wert beträgt 80 bis 100 Prozent des persönlichen Bestwertes. Gelbe Zone: Achtung! Maßnahmen erforderlich. Der aktuelle Peak-Flow-Wert fällt auf 50 bis 80 Prozent des persönlichen Bestwertes und die Asthmasymptome werden häufiger. Als Maßnahme werden ß2-Sympathomimetika inhaliert und entsprechend dem aufgestellten Therapieplan weitere Medikamente (z.B. Kortikosteroide, Theophyllin) eingenommen. Wenn sich die Symptome wiederholen, sollte der Arzt aufgesucht werden. Meist ist dann die Basistherapie neu einzustellen. Rote Zone: Notfallprogramm - der aktuelle Peak-Flow-Wert fällt unter 50 Prozent des persönlichen Bestwertes und es besteht Atemnot in Ruhe oder bereits bei leichter körperlicher Betätigung. Jetzt müssen sofort ß2-Sympathomimetika inhaliert und bei ausbleibender Besserung entsprechend dem aufgestellten Notfallplan Kortison-Tabletten eingenommen werden. Wenn dann nach 30 Minuten immer noch Atemnot herrscht oder der Peak-Flow-Wert sich nicht entscheidend gebessert hat, muß sofort ein Arzt aufgesucht werden. Peak-Flow-Messung: Um korrekte und vergleichbare Werte zu erhalten, ist zu beachten: Möglichst immer in der gleichen Körperhaltung messen. Die Anzeigemarke der Meßskala auf den Nullwert zurückschieben. Das Peak-Flow-Meßgerät waagerecht vor den Mund halten; dabei die Meßskala nicht mit den Fingern abdecken, um nicht den Zeigerausschlag zu behindern. So tief wie möglich einatmen und die Luft kurz anhalten. Den Mund öffnen und das Mundstück mit den Lippen fest umschließen. Kurz und mit aller Kraft ausatmen. Durch den Atemstoß wird die Anzeigemarke der Meßskala verschoben. Der angezeigte Meßwert entspricht der maximalen Atemstromstärke (Peak-Flow-Wert). Die Peak-Flow-Messung noch zweimal wiederholen. Den höchsten Peak-Flow-Wert der drei Messungen im Asthma-Tagebuch notieren. Wichtig: Bei den Messungen ist darauf zu achten, daß die Ausatmung nur kurz erfolgt und nicht zu lang ausgeatmet wird, da ansonsten Asthmaattacken ausgelöst werden könnten. Was sollte der Läufer beachten? Als Laufeinsteiger musst du das Trainingspensum noch langsamer steigern als Otto Normalläufer. Speziell das Lauftempo ist sehr langsam zu steigern, das Laufpensum selbst kannst du dagegen fast wie der Normalläufer steigern. Als Asthmatiker solltest du gerade in der problematischen Zeit dich sehr lange warm laufen, da dein Körper viel länger als der gesunde Körper braucht sich an die verstärkte Anstrengung anzupassen. Andernfalls kann Anstrengungsasthma die Folge sein. Nimm Dein Notmittel beim Laufen mit und nehme in der Problemzeit vorher präventiv ein Antiallergikum. Meide Spurts und Intervalltraining weitgehend. Mach das nach Möglichkeit nur in der unproblematischen Zeit, nach sehr langem Warmlaufen oder wenn Du präventiv ein Antiallergikum vorher genommen hast. Lange langsame Läufe sind dagegen optimal. Laufe im Regen. Da ist dann die Luft weitgehend pollenfrei. Hole Dir aber keine Erkältung, dass kann die Probleme mit deiner Allergie noch verschlimmern. Feucht warmes Sommerwetter fördert Pilzsporen. Wenn Du gegen die allergisch bist, beachte das. Lauf im Nadelwald. Dort schwirren weniger Pollen als an Wiesen- , Wald- und Ackerrändern herum Meide windiges Wetter zum Laufen in der problematischen Pollenzeit. Verzichte dann lieber mal auf eine Trainingseinheit, da hier besonders viele Pollen herumfliegen.
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