Biel Ultramarathon - 100KM Lauf 2004 Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen richtig gut anzukommen, egal in welcher Zeit (aber besser als letztes Jahr sollte es schon sein), nicht so kaputt, ob mir das auch gelingt ???? Vorbereitung zum Ultramarathon: Meine Vorbereitungen waren nicht optimal. Die ersten Trainingseinheiten waren eigentlich ab Januar 2004 geplant, aber durch einen grippalen Infekt und durch eine Verletzung konnten die ersten Trainingsläufe erst im März stattfinden. Die ersten Wochen Training waren schon recht hart - es fehlte erheblich an Kondition. Schmerzen waren bis Anfang Mai meine regelmässigen Begleiter. Einige Teile meines Trainingsplans habe ich teilweise von Constanze Wagner übernommen, die anderen Teile aus Erfahrungswerten des letzten Jahres. In diesem Jahr hatte ich eher "kürzere Läufe" im Anaeroben und teilweise im Maximalbereich zu absolvieren. Als "Testlauf" für den diesjährigen 100KM Lauf in Biel wählte ich den Rennsteiglauf um zuvor festzustellen in welcher Form ich mich wirklich befand. Den Vorteil den ich besonders für Biel sehe - ich kenne den grossteil der Strecke schon und weiss was mich erwartet. Biel vorm Start (im Eisstadion): Den ganzen Tag schon sammelten sich die Läufer im und um das Eisstadion. Während die einen sich mental auf den Lauf vorbereiteten ließen sich andere bereits massieren Laut Internet und Wetterbericht sollte es bereits am Abend und in der Nacht regnen und teilweise gewittern. Gegen 20:30 Uhr kam es dann auch wirklich so heftig herunter das ich mir schwor, nicht zu starten, wenn das Wetter so bleiben würde. Im Festzelt in Biel war den meisten im Gesicht abzulesen das es ihnen genauso erging. Rolf - mein Coach - hatte dieses Jahr mehr mit mir zu tun, nicht nur das er meine "Ausrüstung" für unterwegs zu transportieren hatte. dieses Jahr sollte er zusätzlich noch Laktatwerte abnehmen Für dieses Jahr war geplant während des Laufes Laktatwerte zu messen - aber wie sich zeigen sollte war das leider erfolglos - das Blut, das am Finger abgenommen wurde vermischte sich mit den Flüssigkeiten am Finger (Isotonische Getränke etc.) und zeigte so absolut "unsinnige Werte" an. Um 21:30 Uhr fuhren die Radbegleiter nach Lyss (ca. KM 23), von dort aus sollten sie uns Läufer begleiten. Christian Schwartz (Coach von Christoph Edel), Thomas Roth, Peter Dierauer (Fan), Rolf Dierauer (Coach von Thomas Roth) Thomas Roth trifft Oskar Stephan, Brigitte Hunziker-Reisig und Horst Reisig-Hunziker vom ASG Tria Hockenheim kurz vorm Start Start: Temperatur ca. 16 ° C Luftfeuchte ca. 80% dunkle Wolken kein Regen ca. 2.500 Starter Am Start befanden sich ca. 2.500 Läufer die sich für die 100 KM Distanz entschieden haben. Pünktlich um 22:00 Uhr erfolgte der Startschuss und alles begann sich langsam nach vorne zu bewegen. Der Lauf: Meinen Lauftreff Kollegen Christoph Edel und seinen Radbegleiter - ebenfalls Lauftreff Kollege Christian Schwartz, habe ich per Zufall am Start entdeckt. Wir konnten die ersten 20 KM teilweise gemeinsam laufen - danach trennten sich unsere Wege, da jeder von uns eine andere Geschwindigkeit laufen wollte. Lauftreffkollege Christof Edel bei KM 27 KM 7 die erste von vier Steigungen, 110 Meter Steigung auf ca. 1 KM Länge, einige "verrückte" laufen und rennen da wirklich hinauf, mein Motto dazu: Langsam hinauf, Ball flach halten und herunter schön laufen lassen. KM 18 es kommt die bekannte Holzbrücke von Aarberg - hier sind richtig viele Zuschauer die einen anfeuern..... das wäre ideal für den Zieleinlauf oder die letzten Kilometer, denn da sind ausser in der Zielgerade keine Zuschauer mehr anzutreffen die einen anfeuern, eigentlich schade. KM 23 hier wird mir Blut für Laktatwerte abgezapft und die ersten (unsinnigen) Werte werden analysiert Mein Coach, und alle anderen Radbegleiter, warten hier in Lyss - die neue Streckenführung in diesem Jahr -. Ab hier begleitet er mich bis ca. KM 55 , dem berüchtigtem "Ho Chi Min Pfad". Von KM 23,5 bis ca. KM 29 sind wieder einmal Steigungen über ca. 130 Meter zu bewältigen, danach geht es flach weiter. Wer aber glaubt das flach hier auch flach bedeutet der sei gewarnt - schweizerisches flach heisst anscheinend nur das es keine nennenswerte Steigung (für Schweizer) ist. KM 30 dieser Teil der Strecke hat für mich dieses Jahr etwas besonderes, keine Zuschauer, dunkel und richtig nebelig mit einer Sichtweite von maximal 5 Meter - Orientierungslauf für Anfänger - hier wird halt doch viel geboten....grinssszzzz. KM 39 wir befinden uns in Oberramsern, hier sind viele Zuschauer. Es findet hier der erste Wechsel für die Staffelläufer statt, die erste Zwischenzeitmessung und für diejenigen, die nicht mehr können, der erste Ausstieg mit Wertung. Die nächste Steigung mit 125 Meter Hoehendifferenz auf ca. 3,5 Kilometer Länge... ich kann es wirklich nicht fassen, auch hier sind noch einige Läufer die soviel Kraft haben um diese Steigung hinauf zu laufen, bzw. zu rennen. KM 50 Mist, es beginnt nun doch noch zu regnen, und nicht nur wenig. Die Schuhe sind bereits innen feucht - die Socken sind zwar noch trocken, aber bei diesem Wetter ist das nur eine Frage der Zeit. KM 55 Kirchberg - eine der letzten grossen Verpflegungsstellen und Sammelstellen. Ich lasse mir von meinem Coach meine Kopflampe geben und verabschiede mich von ihm und meinen Begleitern Peter und meiner lieben Frau Elke. Ab hier geht es zum "berüchtigten" Ho Chi Min Pfad, der für uns alle in diesem Jahr ein besonderes Vergnügen bereit hält - absolut dunkel - etwas nebelig, nass und sehr rutschig. Da ich diesen Teil bereits vom Vorjahr kannte, wusste ich, das ich mich hier absolut konzentieren musste - rutschige nasse Wege mit ekligen abfallenden Steinen und diese verfluchten Wurzeln die plötzlich und unerwartet auftauchen - hier einen kleinen Fehler zu machen, bedeutet ein Sturz oder eine Verletzung ist möglich. Eigentlich wollte ich hier Photos machen, aber leider hatte ich mein Unterwassergehäuse nicht dabei. Noch bevor ich mich auf dem glitschigen Pfad befinde, beginnt ein gigantischer Wolkenbruch! Die Stirnlampe ist zwar schön hell, doch der Regen ist dicht wie Nebel, so dass man kaum etwas sehen kann. So stolpere ich mehr, als dass ich laufe, über Wurzeln, Steine, Löcher und Schlamm. KM 63 Utzendorf - die kleine Verpflegungstelle unter der Brücke - hier war das schlimmste (nämlich der Ho Chi Min Pfad) hinter mir. Allerdings weiss ich nicht wie weit es noch gehen wird, meine Schuhe sind ziemlich nass, die Socken bereits feucht. Es ist eine Frage der Zeit, wann sich die ersten Blasen melden werden. KM 65 Gerlafingen - ich treffe meinen Coach wieder und er ist überrascht, letztes Jahr hatte ich wegen Magen-Darm Problemen fast eine Stunde länger gebraucht. Meine Knöchel schmerzen - eine neue Erfahrung für mich, diese Schmerzen kannte ich bisher noch nicht. Allerdings musste ich auch noch nie dauernde links-rechts Kombinationssprünge wegen den Wasserpfützen machen. KM 67 es hat aufgehört zu regnen - ich hatte mich schon damit abgefunden bis zum Ziel im Regen zu laufen. Mal sehen wie lange es trocken bleibt, der Himmel ist noch ganz dunkel, die Sonne geht langsam auf. KM 70 Rolf, mein Coach begleitet mich weiterhin - ab hier läuft meine Nichte Conni bis ca. KM 92 mit mir zusammen. Nun geht es über 1 Stunde nur aufwärts - ich bin so froh das ich begleitet und abgelenkt werde. Jetzt machen sich meine Blasen am rechten Fuss energisch bemerkbar - ich schnüre den Schuh neu und habe die Wahl - weitermachen oder am nächsten Punkt aussteigen. Ich versuche den Schmerz mental abzublocken, was mir auch gelingt. Immer mehr Läufer gehen und versuchen sich zu erholen. Meine Nichte Conni die mich von KM 70 bis KM 92 begleitet (vielen Dank nochmals). KM 78 kurz nach Sonnenaufgang in Ichertswill - Bibern wir sind kurz vor Arch (wer in Arch ankommt ist am A.rch - so heisst es) jetzt geht es ganz abrupt nach unten - diejenigen die noch können und wollen, können es hier wieder so richtig laufen lassen. Mir fällt es nicht mehr so leicht es laufen zu lassen. Die Waden, Schienbeine und Knie sind "zu", jeder Schritt fällt schwer. Sogar mein "Geheimmittel: Perskindol" hilft nicht mehr, es geht halt doch nicht so schnell. Trotz allem überhole ich ab hier immer wieder einige Läufer. Arch am frühen Morgen (und es roch so lecker nach frisch gebackenem Brot) KM 82 die neue Streckenführung an der Aare entlang hat etwas besonderes, ich finde sie persönlich sehr schön Die Entscheidung der Organisation sich für diese Strecke zu entscheiden kann ich nur befürworten - viel besser als letztes Jahr an der Autobahn oder Schnellstrasse entlang laufen zu müssen. Leute die hier vereinzelt anzutreffen sind, feuern einen an..... schon komisch .... seid ich mit Conni unterwegs bin sind die Leute irgendwie begeisterter.... naja sie sieht ja auch nicht nur besser aus als ich, ich denke die Zuschauer haben vor einer Frau die so etwas mitläuft mehr Respekt als vor einem Mann. KM 88 Büren bereits nach Sonnenaufgang Ich bin gespannt auf die Zuschauer die hier in Büren sein sollen und uns anfeuern - ein Lauf durch das Zelt..... wo ist hier ein Zelt.... wo sind die Zuschauer - bin ich hier richtig ???? Sollte etwa dieses überdachte Teil das Zelt gewesen sein....naja - aber Zuschauer zum anfeuern waren auch keine (mehr) da - haben die schon alle geschlafen, oder sind die zum Frühstücken gegangen ? KM 90 Pause - ich muss erst einmal ein wenig gehen um mich kurz zu erholen, ab hier will ich komplett durchlaufen - ohne Gehpausen - ausgenommen Steigungen die ab hier noch kommen. KM 92 Conni steigt hier aus, damit wir uns alle (Andy, Peter, Elke und Conni) bei dem Zieleinlauf in Biel treffen können. Andy, Conni, Thomas und zwei Unbekannte Hier kommt die letzte "grosse Steigung", am Ende der Strecke erscheinen einem die 30 Meter Anstieg wirklich heftig. Laut Streckenprofil bleibt es ab hier flach - nicht vergessen: schweizerisch flach (immer wieder ein klein wenig auf und ab) ! KM 93 an der Versorgungsstelle in Pieterlen folgt nach dem obligatorischem Trinken mein Kleidungswechsel - ich habe mir extra ein T-Shirt für den Zieleinlauf anfertigen lassen. KM 95 mein liebstes Schild, ab jetzt weiss ich das ich es schaffe. Jetzt überhole ich nur noch, die letzten Kräfte werden noch mal mobilisiert. Ab jetzt kommen nur noch Staffelläufer an mir vorbei. KM 98 fast geschafft, nur noch 2 KM KM 99 der letzte Kilometer vor dem Ziel - schade das er so hässlich ist. Es wäre von der Organisation angebracht zumindest den letzten Kilometer durch "bebautes" Gebiet zu führen, so dass man wie bei anderen Veranstaltungen durch den Applaus und das anfeuern ins Ziel getragen wird. KM 100 Rolf und Thomas ca. 400 Meter vorm Ziel Zieleinlauf mit neuer Bestzeit - und trotzdem nicht zufrieden - ich bin ganz schön ausgepowert - spüre kaum noch meine Knie und Knöchel - die Blasen schmerzen fast unerträglich - aber ich bin am Ziel und werde von meinen Begleitern und meinem Coach erwartet. Conni (etwas müde und geschafft) erwartet mich im Ziel Alle Fans und Begleiter auf einen Blick Fazit: Ich fühle mich ganz schön fertig. Der Lauf für sich mit seiner neuen Streckenführung hat sich bewährt, trotz allem konnte ich nicht den Spass vom letzten Jahr bemerken, obwohl es mir körperlich bedeutend besser ging wie letztes Jahr. Ich musste mich mental viel mehr auf das ankommen und durchhalten konzentrieren. Zum Glück hatte ich einen Super Coach dabei (vielen Dank Rolf !!), und auch meine Begleitung an der Strecke (Peter, Andi, Elke und Conni) haben mich immer wieder animiert und angefeuert - vielen Dank !! Schade das das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Für nächstes Jahr habe ich ein anderes Projekt geplant, wenn es dabei bleiben sollte, starte ich wieder 2006 in Biel. Statistik Distanz: 100,00 KM Aufstieg (selbst gemessen - Polar S 710): 570 Meter Aufgenommene Isotonische Geränke insgesamt: 5,5 Liter Energieriegel: 2 Stück verbrauchte Energie: ca. 6.620 Kcal durchschnittl. Herzfrequenz: 141 bpm Herzschläge insgesamt während des Laufes: 87.913 Nettogewichtsabnahme: 1,2 kg Zielzeit netto: 10:22:35,9 gemeldete Starter: ca. 2.500 Starter beim Ultramarathon: 2.078 Finisher beim Ultramarathon: 1.614 erster Läufer im Ziel: 07:20:44,8 letzter Läufer im Ziel: 22:00:00,0 ältester Läufer im Ziel: Theophil Rau, AK 80 mit 18:26:51,7 Organisation: Problemlose Anmeldung, Startunterlagen und Umkleidemöglichkeiten wie gehabt - einfach und brauchbar. Sehr gut war, das beschrieben wurde was es an den einzelnen Verpflegungsstellen zu essen und trinken gibt. Die Verpflegungsstellen für sich waren wieder einmal hervorragend ausgestattet - ein ganz grosses Dankeschön an all die Helfer dort im Vorder- und Hintergrund ! Was mich geärgert hat waren die kalten Duschen nach dem Zieleinlauf, es kann nicht sein das man nach einem so anstrengendem Lauf kein warmes Wasser zur Verfügung hat, aber ich denke der Veranstalter wird sich dieses Problems annehmen und ändern. Tja und dann wäre da noch das Finisher Shirt - Material ok - (leider) billiger Bügelaufdruck mit Werbung und dann ist nicht einmal das Jahr des Laufes darauf aufgebracht. Meiner Meinung nach wäre hier ein qualitativ hochwertiges Finisher Shirt angebracht mit dem Jahr des Laufes - jedoch ohne billigen Werbe Bügelaufdruck !! Wer Lob bekommen möchte muss auch mit Kritik umgehen können! Trotz allem vielen Dank an all die vielen Helfer, ich komme gerne wieder!
Danke das Sie die Seite www.laufpirat.de besucht haben
Biel Ultramarathon - 100KM Lauf 2004 Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen richtig gut anzukommen, egal in welcher Zeit (aber besser als letztes Jahr sollte es schon sein), nicht so kaputt, ob mir das auch gelingt ???? Vorbereitung zum Ultramarathon: Meine Vorbereitungen waren nicht optimal. Die ersten Trainingseinheiten waren eigentlich ab Januar 2004 geplant, aber durch einen grippalen Infekt und durch eine Verletzung konnten die ersten Trainingsläufe erst im März stattfinden. Die ersten Wochen Training waren schon recht hart - es fehlte erheblich an Kondition. Schmerzen waren bis Anfang Mai meine regelmässigen Begleiter. Einige Teile meines Trainingsplans habe ich teilweise von Constanze Wagner übernommen, die anderen Teile aus Erfahrungswerten des letzten Jahres. In diesem Jahr hatte ich eher "kürzere Läufe" im Anaeroben und teilweise im Maximalbereich zu absolvieren. Als "Testlauf" für den diesjährigen 100KM Lauf in Biel wählte ich den Rennsteiglauf um zuvor festzustellen in welcher Form ich mich wirklich befand. Den Vorteil den ich besonders für Biel sehe - ich kenne den grossteil der Strecke schon und weiss was mich erwartet. Laut Internet und Wetterbericht sollte es bereits am Abend und in der Nacht regnen und teilweise gewittern. Gegen 20:30 Uhr kam es dann auch wirklich so heftig herunter das ich mir schwor, nicht zu starten, wenn das Wetter so bleiben würde. Im Festzelt in Biel war den meisten im Gesicht abzulesen das es ihnen genauso erging. Rolf - mein Coach - hatte dieses Jahr mehr mit mir zu tun, nicht nur das er meine "Ausrüstung" für unterwegs zu transportieren hatte. dieses Jahr sollte er zusätzlich noch Laktatwerte abnehmen Für dieses Jahr war geplant während des Laufes Laktatwerte zu messen - aber wie sich zeigen sollte war das leider erfolglos - das Blut, das am Finger abgenommen wurde vermischte sich mit den Flüssigkeiten am Finger (Isotonische Getränke etc.) und zeigte so absolut "unsinnige Werte" an. Um 21:30 Uhr fuhren die Radbegleiter nach Lyss (ca. KM 23), von dort aus sollten sie uns Läufer begleiten. Thomas Roth trifft Oskar Stephan, Brigitte Hunziker-Reisig und Horst Reisig-Hunziker vom ASG Tria Hockenheim kurz vorm Start Start: Temperatur ca. 16 ° C Luftfeuchte ca. 80% dunkle Wolken kein Regen ca. 2.500 Starter Am Start befanden sich ca. 2.500 Läufer die sich für die 100 KM Distanz entschieden haben. Pünktlich um 22:00 Uhr erfolgte der Startschuss und alles begann sich langsam nach vorne zu bewegen. Der Lauf: Meinen Lauftreff Kollegen Christoph Edel und seinen Radbegleiter - ebenfalls Lauftreff Kollege Christian Schwartz, habe ich per Zufall am Start entdeckt. Wir konnten die ersten 20 KM teilweise gemeinsam laufen - danach trennten sich unsere Wege, da jeder von uns eine andere Geschwindigkeit laufen wollte. KM 7 die erste von vier Steigungen, 110 Meter Steigung auf ca. 1 KM Länge, einige "verrückte" laufen und rennen da wirklich hinauf, mein Motto dazu: Langsam hinauf, Ball flach halten und herunter schön laufen lassen. KM 18 es kommt die bekannte Holzbrücke von Aarberg - hier sind richtig viele Zuschauer die einen anfeuern..... das wäre ideal für den Zieleinlauf oder die letzten Kilometer, denn da sind ausser in der Zielgerade keine Zuschauer mehr anzutreffen die einen anfeuern, eigentlich schade. KM 23 hier wird mir Blut für Laktatwerte abgezapft und die ersten (unsinnigen) Werte werden analysiert Mein Coach, und alle anderen Radbegleiter, warten hier in Lyss - die neue Streckenführung in diesem Jahr -. Ab hier begleitet er mich bis ca. KM 55 , dem berüchtigtem "Ho Chi Min Pfad". Von KM 23,5 bis ca. KM 29 sind wieder einmal Steigungen über ca. 130 Meter zu bewältigen, danach geht es flach weiter. Wer aber glaubt das flach hier auch flach bedeutet der sei gewarnt - schweizerisches flach heisst anscheinend nur das es keine nennenswerte Steigung (für Schweizer) ist. KM 30 dieser Teil der Strecke hat für mich dieses Jahr etwas besonderes, keine Zuschauer, dunkel und richtig nebelig mit einer Sichtweite von maximal 5 Meter - Orientierungslauf für Anfänger - hier wird halt doch viel geboten....grinssszzzz. KM 39 wir befinden uns in Oberramsern, hier sind viele Zuschauer. Es findet hier der erste Wechsel für die Staffelläufer statt, die erste Zwischenzeitmessung und für diejenigen, die nicht mehr können, der erste Ausstieg mit Wertung. Die nächste Steigung mit 125 Meter Hoehendifferenz auf ca. 3,5 Kilometer Länge... ich kann es wirklich nicht fassen, auch hier sind noch einige Läufer die soviel Kraft haben um diese Steigung hinauf zu laufen, bzw. zu rennen. KM 50 Mist, es beginnt nun doch noch zu regnen, und nicht nur wenig. Die Schuhe sind bereits innen feucht - die Socken sind zwar noch trocken, aber bei diesem Wetter ist das nur eine Frage der Zeit. KM 55 Kirchberg - eine der letzten grossen Verpflegungsstellen und Sammelstellen. Ich lasse mir von meinem Coach meine Kopflampe geben und verabschiede mich von ihm und meinen Begleitern Peter und meiner lieben Frau Elke. Ab hier geht es zum "berüchtigten" Ho Chi Min Pfad, der für uns alle in diesem Jahr ein besonderes Vergnügen bereit hält - absolut dunkel - etwas nebelig, nass und sehr rutschig. Da ich diesen Teil bereits vom Vorjahr kannte, wusste ich, das ich mich hier absolut konzentieren musste - rutschige nasse Wege mit ekligen abfallenden Steinen und diese verfluchten Wurzeln die plötzlich und unerwartet auftauchen - hier einen kleinen Fehler zu machen, bedeutet ein Sturz oder eine Verletzung ist möglich. Eigentlich wollte ich hier Photos machen, aber leider hatte ich mein Unterwassergehäuse nicht dabei. Noch bevor ich mich auf dem glitschigen Pfad befinde, beginnt ein gigantischer Wolkenbruch! Die Stirnlampe ist zwar schön hell, doch der Regen ist dicht wie Nebel, so dass man kaum etwas sehen kann. So stolpere ich mehr, als dass ich laufe, über Wurzeln, Steine, Löcher und Schlamm. KM 63 Utzendorf - die kleine Verpflegungstelle unter der Brücke - hier war das schlimmste (nämlich der Ho Chi Min Pfad) hinter mir. Allerdings weiss ich nicht wie weit es noch gehen wird, meine Schuhe sind ziemlich nass, die Socken bereits feucht. Es ist eine Frage der Zeit, wann sich die ersten Blasen melden werden. KM 65 Gerlafingen - ich treffe meinen Coach wieder und er ist überrascht, letztes Jahr hatte ich wegen Magen-Darm Problemen fast eine Stunde länger gebraucht. Meine Knöchel schmerzen - eine neue Erfahrung für mich, diese Schmerzen kannte ich bisher noch nicht. Allerdings musste ich auch noch nie dauernde links-rechts Kombinationssprünge wegen den Wasserpfützen machen. KM 67 es hat aufgehört zu regnen - ich hatte mich schon damit abgefunden bis zum Ziel im Regen zu laufen. Mal sehen wie lange es trocken bleibt, der Himmel ist noch ganz dunkel, die Sonne geht langsam auf. KM 70 Rolf, mein Coach begleitet mich weiterhin - ab hier läuft meine Nichte Conni bis ca. KM 92 mit mir zusammen. Nun geht es über 1 Stunde nur aufwärts - ich bin so froh das ich begleitet und abgelenkt werde. Jetzt machen sich meine Blasen am rechten Fuss energisch bemerkbar - ich schnüre den Schuh neu und habe die Wahl - weitermachen oder am nächsten Punkt aussteigen. Ich versuche den Schmerz mental abzublocken, was mir auch gelingt. Immer mehr Läufer gehen und versuchen sich zu erholen. Meine Nichte Conni die mich von KM 70 bis KM 92 begleitet (vielen Dank nochmals). KM 78 kurz nach Sonnenaufgang in Ichertswill - Bibern wir sind kurz vor Arch (wer in Arch ankommt ist am A.rch - so heisst es) jetzt geht es ganz abrupt nach unten - diejenigen die noch können und wollen, können es hier wieder so richtig laufen lassen. Mir fällt es nicht mehr so leicht es laufen zu lassen. Die Waden, Schienbeine und Knie sind "zu", jeder Schritt fällt schwer. Sogar mein "Geheimmittel: Perskindol" hilft nicht mehr, es geht halt doch nicht so schnell. Trotz allem überhole ich ab hier immer wieder einige Läufer. Arch am frühen Morgen (und es roch so lecker nach frisch gebackenem Brot) KM 82 die neue Streckenführung an der Aare entlang hat etwas besonderes, ich finde sie persönlich sehr schön Die Entscheidung der Organisation sich für diese Strecke zu entscheiden kann ich nur befürworten - viel besser als letztes Jahr an der Autobahn oder Schnellstrasse entlang laufen zu müssen. Leute die hier vereinzelt anzutreffen sind, feuern einen an..... schon komisch .... seid ich mit Conni unterwegs bin sind die Leute irgendwie begeisterter.... naja sie sieht ja auch nicht nur besser aus als ich, ich denke die Zuschauer haben vor einer Frau die so etwas mitläuft mehr Respekt als vor einem Mann. KM 88 Büren bereits nach Sonnenaufgang Ich bin gespannt auf die Zuschauer die hier in Büren sein sollen und uns anfeuern - ein Lauf durch das Zelt..... wo ist hier ein Zelt.... wo sind die Zuschauer - bin ich hier richtig ???? Sollte etwa dieses überdachte Teil das Zelt gewesen sein....naja - aber Zuschauer zum anfeuern waren auch keine (mehr) da - haben die schon alle geschlafen, oder sind die zum Frühstücken gegangen ? KM 90 Pause - ich muss erst einmal ein wenig gehen um mich kurz zu erholen, ab hier will ich komplett durchlaufen - ohne Gehpausen - ausgenommen Steigungen die ab hier noch kommen. KM 92 Conni steigt hier aus, damit wir uns alle (Andy, Peter, Elke und Conni) bei dem Zieleinlauf in Biel treffen können. Andy, Conni, Thomas und zwei Unbekannte Hier kommt die letzte "grosse Steigung", am Ende der Strecke erscheinen einem die 30 Meter Anstieg wirklich heftig. Laut Streckenprofil bleibt es ab hier flach - nicht vergessen: schweizerisch flach (immer wieder ein klein wenig auf und ab) ! KM 93 an der Versorgungsstelle in Pieterlen folgt nach dem obligatorischem Trinken mein Kleidungswechsel - ich habe mir extra ein T-Shirt für den Zieleinlauf anfertigen lassen. KM 95 mein liebstes Schild, ab jetzt weiss ich das ich es schaffe. Jetzt überhole ich nur noch, die letzten Kräfte werden noch mal mobilisiert. Ab jetzt kommen nur noch Staffelläufer an mir vorbei. KM 98 fast geschafft, nur noch 2 KM KM 99 der letzte Kilometer vor dem Ziel - schade das er so hässlich ist. Es wäre von der Organisation angebracht zumindest den letzten Kilometer durch "bebautes" Gebiet zu führen, so dass man wie bei anderen Veranstaltungen durch den Applaus und das anfeuern ins Ziel getragen wird. KM 100 Rolf und Thomas ca. 400 Meter vorm Ziel Zieleinlauf mit neuer Bestzeit - und trotzdem nicht zufrieden - ich bin ganz schön ausgepowert - spüre kaum noch meine Knie und Knöchel - die Blasen schmerzen fast unerträglich - aber ich bin am Ziel und werde von meinen Begleitern und meinem Coach erwartet. Conni (etwas müde und geschafft) erwartet mich im Ziel Alle Fans und Begleiter auf einen Blick Fazit: Ich fühle mich ganz schön fertig. Der Lauf für sich mit seiner neuen Streckenführung hat sich bewährt, trotz allem konnte ich nicht den Spass vom letzten Jahr bemerken, obwohl es mir körperlich bedeutend besser ging wie letztes Jahr. Ich musste mich mental viel mehr auf das ankommen und durchhalten konzentrieren. Zum Glück hatte ich einen Super Coach dabei (vielen Dank Rolf !!), und auch meine Begleitung an der Strecke (Peter, Andi, Elke und Conni) haben mich immer wieder animiert und angefeuert - vielen Dank !! Schade das das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Für nächstes Jahr habe ich ein anderes Projekt geplant, wenn es dabei bleiben sollte, starte ich wieder 2006 in Biel. Statistik Distanz: 100,00 KM Aufstieg (selbst gemessen - Polar S 710): 570 Meter Aufgenommene Isotonische Geränke insgesamt: 5,5 Liter Energieriegel: 2 Stück verbrauchte Energie: ca. 6.620 Kcal durchschnittl. Herzfrequenz: 141 bpm Herzschläge insgesamt während des Laufes: 87.913 Nettogewichtsabnahme: 1,2 kg Zielzeit netto: 10:22:35,9 gemeldete Starter: ca. 2.500 Starter beim Ultramarathon: 2.078 Finisher beim Ultramarathon: 1.614 erster Läufer im Ziel: 07:20:44,8 letzter Läufer im Ziel: 22:00:00,0 ältester Läufer im Ziel: Theophil Rau, AK 80 mit 18:26:51,7 Organisation: Problemlose Anmeldung, Startunterlagen und Umkleidemöglichkeiten wie gehabt - einfach und brauchbar. Sehr gut war, das beschrieben wurde was es an den einzelnen Verpflegungsstellen zu essen und trinken gibt. Die Verpflegungsstellen für sich waren wieder einmal hervorragend ausgestattet - ein ganz grosses Dankeschön an all die Helfer dort im Vorder- und Hintergrund ! Was mich geärgert hat waren die kalten Duschen nach dem Zieleinlauf, es kann nicht sein das man nach einem so anstrengendem Lauf kein warmes Wasser zur Verfügung hat, aber ich denke der Veranstalter wird sich dieses Problems annehmen und ändern. Tja und dann wäre da noch das Finisher Shirt - Material ok - (leider) billiger Bügelaufdruck mit Werbung und dann ist nicht einmal das Jahr des Laufes darauf aufgebracht. Meiner Meinung nach wäre hier ein qualitativ hochwertiges Finisher Shirt angebracht mit dem Jahr des Laufes - jedoch ohne billigen Werbe Bügelaufdruck !! Wer Lob bekommen möchte muss auch mit Kritik umgehen können! Trotz allem vielen Dank an all die vielen Helfer, ich komme gerne wieder!
Danke das Sie die Seite www.laufpirat.de besucht haben
Menü Menü
Biel Ultramarathon - 100KM Lauf 2004 Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen richtig gut anzukommen, egal in welcher Zeit (aber besser als letztes Jahr sollte es schon sein), nicht so kaputt, ob mir das auch gelingt ???? Vorbereitung zum Ultramarathon: Meine Vorbereitungen waren nicht optimal. Die ersten Trainingseinheiten waren eigentlich ab Januar 2004 geplant, aber durch einen grippalen Infekt und durch eine Verletzung konnten die ersten Trainingsläufe erst im März stattfinden. Die ersten Wochen Training waren schon recht hart - es fehlte erheblich an Kondition. Schmerzen waren bis Anfang Mai meine regelmässigen Begleiter. Einige Teile meines Trainingsplans habe ich teilweise von Constanze Wagner übernommen, die anderen Teile aus Erfahrungswerten des letzten Jahres. In diesem Jahr hatte ich eher "kürzere Läufe" im Anaeroben und teilweise im Maximalbereich zu absolvieren. Als "Testlauf" für den diesjährigen 100KM Lauf in Biel wählte ich den Rennsteiglauf um zuvor festzustellen in welcher Form ich mich wirklich befand. Den Vorteil den ich besonders für Biel sehe - ich kenne den grossteil der Strecke schon und weiss was mich erwartet. Laut Internet und Wetterbericht sollte es bereits am Abend und in der Nacht regnen und teilweise gewittern. Gegen 20:30 Uhr kam es dann auch wirklich so heftig herunter das ich mir schwor, nicht zu starten, wenn das Wetter so bleiben würde. Im Festzelt in Biel war den meisten im Gesicht abzulesen das es ihnen genauso erging. Rolf - mein Coach - hatte dieses Jahr mehr mit mir zu tun, nicht nur das er meine "Ausrüstung" für unterwegs zu transportieren hatte, dieses Jahr sollte er zusätzlich noch Laktatwerte abnehmen Für dieses Jahr war geplant während des Laufes Laktatwerte zu messen - aber wie sich zeigen sollte war das leider erfolglos - das Blut, das am Finger abgenommen wurde vermischte sich mit den Flüssigkeiten am Finger (Isotonische Getränke etc.) und zeigte so absolut "unsinnige Werte" an. Thomas Roth trifft Oskar Stephan, Brigitte Hunziker-Reisig und Horst Reisig-Hunziker vom ASG Tria Hockenheim kurz vorm Start Start: Temperatur ca. 16 ° C Luftfeuchte ca. 80% dunkle Wolken kein Regen ca. 2.500 Starter Am Start befanden sich ca. 2.500 Läufer die sich für die 100 KM Distanz entschieden haben. Pünktlich um 22:00 Uhr erfolgte der Startschuss und alles begann sich langsam nach vorne zu bewegen. Der Lauf: Meinen Lauftreff Kollegen Christoph Edel und seinen Radbegleiter - ebenfalls Lauftreff Kollege Christian Schwartz, habe ich per Zufall am Start entdeckt. Wir konnten die ersten 20 KM teilweise gemeinsam laufen - danach trennten sich unsere Wege, da jeder von uns eine andere Geschwindigkeit laufen wollte. KM 7 die erste von vier Steigungen, 110 Meter Steigung auf ca. 1 KM Länge, einige "verrückte" laufen und rennen da wirklich hinauf, mein Motto dazu: Langsam hinauf, Ball flach halten und herunter schön laufen lassen. KM 18 es kommt die bekannte Holzbrücke von Aarberg - hier sind richtig viele Zuschauer die einen anfeuern..... das wäre ideal für den Zieleinlauf oder die letzten Kilometer, denn da sind ausser in der Zielgerade keine Zuschauer mehr anzutreffen die einen anfeuern, eigentlich schade. KM 23 hier wird mir Blut für Laktatwerte abgezapft und die ersten (unsinnigen) Werte werden analysiert Mein Coach, und alle anderen Radbegleiter, warten hier in Lyss - die neue Streckenführung in diesem Jahr -. Ab hier begleitet er mich bis ca. KM 55 , dem berüchtigtem "Ho Chi Min Pfad". Von KM 23,5 bis ca. KM 29 sind wieder einmal Steigungen über ca. 130 Meter zu bewältigen, danach geht es flach weiter. Wer aber glaubt das flach hier auch flach bedeutet der sei gewarnt - schweizerisches flach heisst anscheinend nur das es keine nennenswerte Steigung (für Schweizer) ist. KM 30 dieser Teil der Strecke hat für mich dieses Jahr etwas besonderes, keine Zuschauer, dunkel und richtig nebelig mit einer Sichtweite von maximal 5 Meter - Orientierungslauf für Anfänger - hier wird halt doch viel geboten....grinssszzzz. KM 39 wir befinden uns in Oberramsern, hier sind viele Zuschauer. Es findet hier der erste Wechsel für die Staffelläufer statt, die erste Zwischenzeitmessung und für diejenigen, die nicht mehr können, der erste Ausstieg mit Wertung. Die nächste Steigung mit 125 Meter Hoehendifferenz auf ca. 3,5 Kilometer Länge... ich kann es wirklich nicht fassen, auch hier sind noch einige Läufer die soviel Kraft haben um diese Steigung hinauf zu laufen, bzw. zu rennen. KM 50 Mist, es beginnt nun doch noch zu regnen, und nicht nur wenig. Die Schuhe sind bereits innen feucht - die Socken sind zwar noch trocken, aber bei diesem Wetter ist das nur eine Frage der Zeit. KM 55 Kirchberg - eine der letzten grossen Verpflegungsstellen und Sammelstellen. Ich lasse mir von meinem Coach meine Kopflampe geben und verabschiede mich von ihm und meinen Begleitern Peter und meiner lieben Frau Elke. Ab hier geht es zum "berüchtigten" Ho Chi Min Pfad, der für uns alle in diesem Jahr ein besonderes Vergnügen bereit hält - absolut dunkel - etwas nebelig, nass und sehr rutschig. Da ich diesen Teil bereits vom Vorjahr kannte, wusste ich, das ich mich hier absolut konzentieren musste - rutschige nasse Wege mit ekligen abfallenden Steinen und diese verfluchten Wurzeln die plötzlich und unerwartet auftauchen - hier einen kleinen Fehler zu machen, bedeutet ein Sturz oder eine Verletzung ist möglich. Eigentlich wollte ich hier Photos machen, aber leider hatte ich mein Unterwassergehäuse nicht dabei. Noch bevor ich mich auf dem glitschigen Pfad befinde, beginnt ein gigantischer Wolkenbruch! Die Stirnlampe ist zwar schön hell, doch der Regen ist dicht wie Nebel, so dass man kaum etwas sehen kann. So stolpere ich mehr, als dass ich laufe, über Wurzeln, Steine, Löcher und Schlamm. KM 63 Utzendorf - die kleine Verpflegungstelle unter der Brücke - hier war das schlimmste (nämlich der Ho Chi Min Pfad) hinter mir. Allerdings weiss ich nicht wie weit es noch gehen wird, meine Schuhe sind ziemlich nass, die Socken bereits feucht. Es ist eine Frage der Zeit, wann sich die ersten Blasen melden werden. KM 65 Gerlafingen - ich treffe meinen Coach wieder und er ist überrascht, letztes Jahr hatte ich wegen Magen-Darm Problemen fast eine Stunde länger gebraucht. Meine Knöchel schmerzen - eine neue Erfahrung für mich, diese Schmerzen kannte ich bisher noch nicht. Allerdings musste ich auch noch nie dauernde links-rechts Kombinationssprünge wegen den Wasserpfützen machen. KM 67 es hat aufgehört zu regnen - ich hatte mich schon damit abgefunden bis zum Ziel im Regen zu laufen. Mal sehen wie lange es trocken bleibt, der Himmel ist noch ganz dunkel, die Sonne geht langsam auf. KM 70 Rolf, mein Coach begleitet mich weiterhin - ab hier läuft meine Nichte Conni bis ca. KM 92 mit mir zusammen. Nun geht es über 1 Stunde nur aufwärts - ich bin so froh das ich begleitet und abgelenkt werde. Jetzt machen sich meine Blasen am rechten Fuss energisch bemerkbar - ich schnüre den Schuh neu und habe die Wahl - weitermachen oder am nächsten Punkt aussteigen. Ich versuche den Schmerz mental abzublocken, was mir auch gelingt. Immer mehr Läufer gehen und versuchen sich zu erholen. Meine Nichte Conni die mich von KM 70 bis KM 92 begleitet (vielen Dank nochmals). KM 78 kurz nach Sonnenaufgang in Ichertswill - Bibern wir sind kurz vor Arch (wer in Arch ankommt ist am A.rch - so heisst es) jetzt geht es ganz abrupt nach unten - diejenigen die noch können und wollen, können es hier wieder so richtig laufen lassen. Mir fällt es nicht mehr so leicht es laufen zu lassen. Die Waden, Schienbeine und Knie sind "zu", jeder Schritt fällt schwer. Sogar mein "Geheimmittel: Perskindol" hilft nicht mehr, es geht halt doch nicht so schnell. Trotz allem überhole ich ab hier immer wieder einige Läufer. Arch am frühen Morgen (und es roch so lecker nach frisch gebackenem Brot) KM 82 die neue Streckenführung an der Aare entlang hat etwas besonderes, ich finde sie persönlich sehr schön Die Entscheidung der Organisation sich für diese Strecke zu entscheiden kann ich nur befürworten - viel besser als letztes Jahr an der Autobahn oder Schnellstrasse entlang laufen zu müssen. Leute die hier vereinzelt anzutreffen sind, feuern einen an..... schon komisch .... seid ich mit Conni unterwegs bin sind die Leute irgendwie begeisterter.... naja sie sieht ja auch nicht nur besser aus als ich, ich denke die Zuschauer haben vor einer Frau die so etwas mitläuft mehr Respekt als vor einem Mann. KM 88 Büren bereits nach Sonnenaufgang Ich bin gespannt auf die Zuschauer die hier in Büren sein sollen und uns anfeuern - ein Lauf durch das Zelt..... wo ist hier ein Zelt.... wo sind die Zuschauer - bin ich hier richtig ???? Sollte etwa dieses überdachte Teil das Zelt gewesen sein....naja - aber Zuschauer zum anfeuern waren auch keine (mehr) da - haben die schon alle geschlafen, oder sind die zum Frühstücken gegangen ? KM 90 Pause - ich muss erst einmal ein wenig gehen um mich kurz zu erholen, ab hier will ich komplett durchlaufen - ohne Gehpausen - ausgenommen Steigungen die ab hier noch kommen. KM 92 Conni steigt hier aus, damit wir uns alle (Andy, Peter, Elke und Conni) bei dem Zieleinlauf in Biel treffen können. Andy, Conni, Thomas und zwei Unbekannte Hier kommt die letzte "grosse Steigung", am Ende der Strecke erscheinen einem die 30 Meter Anstieg wirklich heftig. Laut Streckenprofil bleibt es ab hier flach - nicht vergessen: schweizerisch flach (immer wieder ein klein wenig auf und ab) ! KM 93 an der Versorgungsstelle in Pieterlen folgt nach dem obligatorischem Trinken mein Kleidungswechsel - ich habe mir extra ein T-Shirt für den Zieleinlauf anfertigen lassen. KM 95 mein liebstes Schild, ab jetzt weiss ich das ich es schaffe. Jetzt überhole ich nur noch, die letzten Kräfte werden noch mal mobilisiert. Ab jetzt kommen nur noch Staffelläufer an mir vorbei. KM 98 fast geschafft, nur noch 2 KM KM 99 der letzte Kilometer vor dem Ziel - schade das er so hässlich ist. Es wäre von der Organisation angebracht zumindest den letzten Kilometer durch "bebautes" Gebiet zu führen, so dass man wie bei anderen Veranstaltungen durch den Applaus und das anfeuern ins Ziel getragen wird. KM 100 Rolf und Thomas ca. 400 Meter vorm Ziel Zieleinlauf mit neuer Bestzeit - und trotzdem nicht zufrieden - ich bin ganz schön ausgepowert - spüre kaum noch meine Knie und Knöchel - die Blasen schmerzen fast unerträglich - aber ich bin am Ziel und werde von meinen Begleitern und meinem Coach erwartet. Conni (etwas müde und geschafft) erwartet mich im Ziel Alle Fans und Begleiter auf einen Blick Fazit: Ich fühle mich ganz schön fertig. Der Lauf für sich mit seiner neuen Streckenführung hat sich bewährt, trotz allem konnte ich nicht den Spass vom letzten Jahr bemerken, obwohl es mir körperlich bedeutend besser ging wie letztes Jahr. Ich musste mich mental viel mehr auf das ankommen und durchhalten konzentrieren. Zum Glück hatte ich einen Super Coach dabei (vielen Dank Rolf !!), und auch meine Begleitung an der Strecke (Peter, Andi, Elke und Conni) haben mich immer wieder animiert und angefeuert - vielen Dank !! Schade das das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Für nächstes Jahr habe ich ein anderes Projekt geplant, wenn es dabei bleiben sollte, starte ich wieder 2006 in Biel. Statistik Distanz: 100,00 KM Aufstieg (selbst gemessen - Polar S 710): 570 Meter Aufgenommene Isotonische Geränke insgesamt: 5,5 Liter Energieriegel: 2 Stück verbrauchte Energie: ca. 6.620 Kcal durchschnittl. Herzfrequenz: 141 bpm Herzschläge insgesamt während des Laufes: 87.913 Nettogewichtsabnahme: 1,2 kg Zielzeit netto: 10:22:35,9 gemeldete Starter: ca. 2.500 Starter beim Ultramarathon: 2.078 Finisher beim Ultramarathon: 1.614 erster Läufer im Ziel: 07:20:44,8 letzter Läufer im Ziel: 22:00:00,0 ältester Läufer im Ziel: Theophil Rau, AK 80 mit 18:26:51,7 Organisation: Problemlose Anmeldung, Startunterlagen und Umkleidemöglichkeiten wie gehabt - einfach und brauchbar. Sehr gut war, das beschrieben wurde was es an den einzelnen Verpflegungsstellen zu essen und trinken gibt. Die Verpflegungsstellen für sich waren wieder einmal hervorragend ausgestattet - ein ganz grosses Dankeschön an all die Helfer dort im Vorder- und Hintergrund ! Was mich geärgert hat waren die kalten Duschen nach dem Zieleinlauf, es kann nicht sein das man nach einem so anstrengendem Lauf kein warmes Wasser zur Verfügung hat, aber ich denke der Veranstalter wird sich dieses Problems annehmen und ändern. Tja und dann wäre da noch das Finisher Shirt - Material ok - (leider) billiger Bügelaufdruck mit Werbung und dann ist nicht einmal das Jahr des Laufes darauf aufgebracht. Meiner Meinung nach wäre hier ein qualitativ hochwertiges Finisher Shirt angebracht mit dem Jahr des Laufes - jedoch ohne billigen Werbe Bügelaufdruck !! Wer Lob bekommen möchte muss auch mit Kritik umgehen können! Trotz allem vielen Dank an all die vielen Helfer, ich komme gerne wieder!
Danke das Sie die Seite www.laufpirat.de besucht haben